Bundesliga: FC Bayern und BVB trennen sich nach wildem Spiel mit Remis

Der FC Bayern hat den Ausrutscher von Verfolger Bayer Leverkusen nicht nutzen können. Die Münchner holten im „Klassiker“ gegen den BVB nur einen Punkt. Im Topspiel der Fußball-Bundesliga hat der FC Bayern einen Sieg gegen Borussia Dortmund verpasst. Der deutsche Rekordmeister und die „Schwarz-Gelben“ trennten sich nach intensiven 90 Minuten mit einem 2:2-Unentschieden (0:0). Alle Treffer fielen dabei in der zweiten Hälfte. Zunächst hatte EM-Fahrer Maxi Beier den BVB in Führung geköpft (48. Minute). Die Bayern drehten die Partie im Anschluss innerhalb von vier Minuten. Zunächst schob der eingewechselte Raphaël Guerreiro nach Vorlage des scheidenden Thomas Müller zum Ausgleich ein (65.). Dann vollendete Serge Gnabry ein traumhaftes Solo zum 2:1 (69.). Der BVB hatte aber noch eine Antwort parat. Nationalspieler Waldemar Anton drückte den Ball nach einer zuvor starken Parade von Bayern-Torwart Jonas Urbig in die Maschen (75.). Beide Teams hatten in der Folge Chancen auf den Sieg. Ein weiterer Treffer wollte aber nicht fallen. Die Bayern haben durch das Remis den Patzer von Bayer Leverkusen nicht genutzt. Die „Werkself“ hatte zuvor gegen Union Berlin ebenfalls nur Unentschieden gespielt (0:0). Dennoch befindet sich die Elf von Trainer Vincent Kompany auf dem besten Wege, die 34. Meisterschaft der Vereinsgeschichte einzutüten. Fünf Spieltage vor Schluss beträgt der Vorsprung auf Leverkusen sechs Punkte. So lief das Spiel Nach Müllers Joker-Einsatz mit Tor gegen Inter Mailand unter der Woche stellte Trainer Vincent Kompany die scheidende Bayern-Legende diesmal in die Startelf. „Einfach, weil Thomas immer was bringt“, wie der Belgier bei Sky vor dem Anpfiff erklärte. Müller war tatsächlich ein Aktivposten. Der 35-Jährige war viel unterwegs, trat als Vorlagengeber wie beim 1:1 positiv in Erscheinung und schoss auch selbst mit rechts und links. Aber insgesamt fehlte dem Offensivspiel der Münchner die Schärfe und Konsequenz. Josip Stanišić vergab vor der Pause mit dem Kopf aus fünf Metern freistehend das 1:0 (35.). Zudem scheiterten Michael Olise (40.) und Harry Kane in der Nachspielzeit am gut reagierenden Kobel. Mehr Mentalität, mehr Laufbereitschaft, mehr Zusammenhalt und kompaktes Verteidigen hatte BVB-Coach Niko Kovač nach dem Desaster gegen den FC Barcelona von seinen Spielern verlangt. Darum bemühten sich Kapitän Emre Can und seine Kollegen nach Kräften. Nach vorne ging bei der Borussia erst nach der Pause die Post ab. Der erste Gäste-Angriff brachte die Führung. Bei der hohen Flanke von Julian Ryerson klebte Bayern-Talent Jonas Urbig, der weiterhin den noch nicht wieder fitten Manuel Neuer im Tor vertritt, auf der Linie. Nationalspieler Beier traf am zweiten Pfosten mit dem Kopf. Das Tor gab der Partie einen Energieschub. Guerreiro, elf Minuten zuvor in die Partie gekommen, brachte die Bayern zurück in Spiel. Gegen seinen Schlenzer hatte Kobel keine Chance. Gnabry, ebenfalls von der Bank gekommen, traf kurz darauf unwiderstehlich. Der Mittelfeldmann ließ die BVB-Defensive mit einem Dribbling ganz alt aussehen und schob rechts unten in die Ecke ein. Der BVB gab aber nicht auf. Stürmer Serhou Guirassy verarbeitete einen Ball im Strafraum in Weltklasse-Manier und schloss per Zeitfallzieher ab. Urbig parierte überragend. Doch Anton staubte zum Ausgleich ab und besorgte den Endstand.