Die Orlando Magic stehen in den Playoffs. Der Siebtplatzierte setzte sich im Play-in gegen Atlanta durch und darf sich nun gegen den amtierenden Champion aus Boston versuchen. Schlüssel zum Erfolg war wieder mal die starke Verteidigung der Magic, die sie schon durch die gesamte Saison getragen hat.
„Gegen Boston anzutreten wird eine große Herausforderung, sie sind immer noch die Champions,“, sagte Coach Jamahl Mosley: „Bis sie jemand schlägt.“
Orlando Magic: Die Defense sticht
Dafür wird sich jedoch einiges tun müssen. Orlando bot in der Offense wahrlich keinen Leckerbissen, viel zu oft endeten die Angriffe mit gut verteidigten Dreiern oder Notwürfen. Entsprechend miserabel sahen die Quoten aus. Mehr als die Hälfte der Würfe ging daneben (44/91 Treffer), aus dem Drei-Punkte-Land sah es nochmal deutlich schlechter aus (11/39). Doch wer Orlando in dieser Saison beobachtet hatte, der konnte genau davon ausgehen.
Umso wichtiger war es, dass es den Magic gelang, von Anfang an ihre knallharte Defense zu zeigen. Genau darüber zog Orlando schon im ersten Viertel davon und erarbeitete sich ein ordentliches Polster, das im zweiten Viertel auf 22 Punkte anwuchs. NBA-Legende Shaquille O’Neal veranlasste das in der Halbzeitpause beim TV-Sender TNT schon zu einer bildhaften Beerdigung für Hawks-Maskottchen Harry – Wiederbelebungsmaßnahmen zwecklos.
Shaq had to do CPR on his hawk 💀 pic.twitter.com/5R1dVVkWs6
— NBA on TNT (@NBAonTNT) April 16, 2025
Orlando Magic: Die Bank übernimmt
Doch so schnell wollten sich Trae Young und Co. nicht geschlagen geben. Atlanta stürmte bis auf vier Punkte heran (66:70). In dieser Phase wollte bei den Magic noch weniger fallen als ohnehin, dazu gab Young im Angriff deutlich mehr Gas und zog so zahlreiche Fouls, die er an der Freiwurflinie in Punkte ummünzte. Coach Jamahl Mosley sah sich gezwungen, gleich mehrfach eine Auszeit zu nehmen und so die Gastgeber wieder in die Spur zu bringen. Dazu brachte der Coach Cole Anthony erneut von der Bank ins Spiel.
Und der sollte zum entscheidenden Funken werden, der das Feuer der Magic erneut entzündete. Anthony scorte die Hälfte seiner 26 Punkte im vierten Viertel, versenkte dabei enorm wichtige Dreier (insgesamt 4/9) und gab auch in der Defense Vollgas. Neben Cole lieferte auch sein Namensvetter Anthony Black eine überragende Vorstellung ab. Der Zweitjahresspieler verwandelte alle drei Dreier und kam auf insgesamt 16 Zählern. Beide Anthonys wiesen mit Abstand die besten Plus/Minus-Werte auf (Cole +32, Black +34). Nach acht Minuten im Schlussabschnitt war die Messe gelesen. Dabei half auch, dass der inzwischen völlig entnervte Young nach zwei Technischen Fouls gut fünf Minuten vor Schluss vorzeitig zum Duschen geschickt worden war.
„Das war ein großartiger Triumph, es bedeutet mir eine Menge“, sagte Matchwinner Anthony, der jedoch ganz im Magic-Style das Team in den Vordergrund hob: „Ich war einfach froh, heute Teil der Rotation zu sein. Alle, die auf dem Court standen, haben ihren Teil beigetragen.“
Wagner und Banchero: Glücklos aber unglaublich wichtig
Franz Wagner und Paolo Banchero gaben übrigens ebenfalls eine starke Leistung ab, auch wenn es auf dem Papier am Ende nicht so aussah. Beide blieben ohne Treffer von Downtown (0/8), sorgten neben ihrer Defense aber auch im Angriff für viel Aufmerksamkeit und eröffneten so anderen die Möglichkeit, zu scoren. Wagner kam am Ende auf 13 Punkte und ebenso viele Rebounds, daneben sammelte der Weltmeister 3 Assists, 2 Steals und einen Block. Banchero legte 17 Zähler, 9 Boards und 7 Vorlagen bei je einem Block und Steal auf. Enormen Einfluss hatte auch Wendell Carter Jr. mit 19 Punkten, 7 Boards und 2 Blocks.
Mit der großen Führung im Rücken und Young aus dem Spiel bekam dann auch noch der erweiterte Kader erste Erfahrungen außerhalb der regulären Saison. Rookie Tristan da Silva nutzte das für 4 Punkte und einen Rebound.