„Ich bereue nichts“: Mavs-GM Nico Harrison verteidigt schockierenden NBA-Trade von Luka Doncic

Nico Harrison hat sich nach Wochen der Stille noch einmal zum Trade von Luka Doncic geäußert und dabei erneut darauf gepocht, mit dem Tausch für Anthony Davis die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Der General Manager der Mavs begründete das auch mit unpopulären Entscheidungen in der Vergangenheit.

Nico Harrison: Der GM steht zu seinem Mantra

„Ich bereue nichts“, sagte Harrison, der sich erstmals seit dem Transfer überhaupt ausgesuchten Medienvertretern in Dallas stellte. „Zu meinen Aufgaben gehört es, das Beste für die Mavericks zu tun, nicht nur heute, sondern auch in Zukunft.“ Einige seiner Entscheidungen „werden daher unpopulär sein“, so Harrison: „Das ist meine Aufgabe, und dazu stehe ich.“ Harrison hatte Anfang Februar die NBA-Welt mit dem Blockbuster-Deal mit den Los Angeles Lakers geschockt und die Entscheidung damals hauptsächlich mit dem Satz „Defense wins Championships“ begründet.

Auf diesem Mantra beharrte der Entscheider in Dallas nun erneut und wiederholte es mehrfach – auch auf die Frage, ob ein Team um Doncic, welches gerade erst in den Finals gestanden hatte, nicht das Zeug zum Titel gehabt hätte. „Unsere Philosophie für die Zukunft ist, dass die Verteidigung Meisterschaften gewinnt. Deswegen bauen wir auf Defense“, sagte Harrison: „Und mit diesem Tausch haben wir das zementiert.“

Kritikern ließ Harrison die Freiheit, ihre Zweifel an der Sinnhaftigkeit des Trades zu behalten. „Wir glauben an diesen Schritt“, sagte der Manager: „Und es ist in Ordnung, wenn jemand das nicht tut. Aber ich denke, wenn wir anfangen zu gewinnen, wird das die Meinung vieler Menschen ändern.“

Harrison: Kyrie-Trade als Beweis

Harrison: Kyrie-Trade als Beweis

Als Begründung dafür führte Harrison auch den Trade für Kyrie Irving ins Feld, den der GM im Frühjahr 2023 unter lauter Kritik aus Brooklyn geholt hatte. „Jeder Tausch, den ich seit meiner Zeit hier gemacht habe, wurde zunächst als schlechter Deal gesehen“, bemängelte Harrison. Vor allem der Trade für Kyrie sei als „schrecklich“ abgestempelt worden. Inzwischen seien sich jedoch alle einig, „dass es ein großartiger Tausch war“, so der GM.

Das gleiche gelte für die Transfers von Daniel Gafford und P.J. Washington, deren Preis als viel zu hoch eingestuft worden sei. Beide hatten großen Anteil am Erfolg in den Playoffs der vergangenen Saison. Harrisons Fazit: „Ich denke also, dass Trades oft etwas Zeit in Anspruch nehmen.“

Dann werde man auch die Fans zurückgewinnen, die es weiterhin brauche, um erfolgreich zu sein. „Die Leidenschaft der Fans ist das Schöne an Dallas“, sagte Harrison. Bislang richtet die sich jedoch noch vehement gegen den Manager. Seit Wochen gibt es massive Proteste und anhaltende Rufe nach Harrisons Entlassung, so auch bei der spektakulären Rückkehr Doncics mit den Lakers vergangene Woche.

Dallas hatte die reguläre Saison trotz aller Unruhen und der schweren Kyrie-Verletzung – und unter freundlicher Mithilfe der Phoenix Suns – mit einer Bilanz von 39-43 auf dem zehnten Rang abgeschlossen und sich damit für das Play-in-Turnier qualifiziert. Dort müssen die Mavs in der Nacht auf Donnerstag bei den Sacramento Kings ran. Bei einem Erfolg müsste dann ein weiterer Sieg gegen den Verlierer des Duells Golden State gegen Memphis her, dem dann die undankbare Serie gegen die Dominatoren aus Oklahoma City folgen würde.