Mit vier Weltmeistertiteln zählt Ingrid Landmark Tandrevold zu den erfolgreichsten Biathletinnen. Doch der Erfolg hat auch Schattenseiten, berichtet sie. In einem Podcast hat die Weltklasse-Biathletin Ingrid Landmark Tandrevold deutliche Medienkritik geübt. Bei „Big 5 med Nils og Harald“ sagte die Norwegerin: „Ich habe nicht das Gefühl, dass sie (die Medien, Anm. d. Red.) mich wie einen Menschen behandeln. Sie denken eher daran, wie sie mit mir nur Clickbait machen können. Es geht ihnen darum, Gefühle, Enttäuschungen und Zitate herauszuholen.“ Zudem spielte Tandrevold auf ein Ereignis an, dass sich in der aktuellen Saison in Lenzerheide (Schweiz) abgespielt hatte. Nach einem für Tandrevold enttäuschenden Auftritt wollte die Biathletin mit ihrer Mutter sprechen. Doch das blieb nicht unkommentiert. „Meine Mutter ist über drei Hürden gesprungen, um mich zu umarmen und dann sprachen Journalisten sie an und sagten: ‚Verraten Sie uns, wie schlimm es ist, ihre Mutter zu sein.‘ In Momenten wie diesen will ich Medien am liebsten einfach boykottieren“, erklärte sie. Welchen Medien es waren, die das fragten, sagte Tandrevold nicht. Ein Boykott oder eine andere Art von Antworten seien schon häufiger Teil ihrer Überlegungen gewesen. „Ich versuche, in den Medien nicht mehr ganz ich selbst zu sein. Ich kann es nicht mehr ertragen“, sagte die 28-Jährige in dem Podcast. Doch der Versuch, langweilig zu antworten oder sich zu verstellen, misslinge immer wieder: „Ich bin eine schlechte Schauspielerin.“ Eine Bitte an Journalisten Es ist nicht die erste Medienkritik Tandrevolds. Ende 2024 hatte die vierfache Biathlon-Weltmeisterin den Umgang mit ihrer wochenlangen Pause kommentiert. Wegen einer ungefährlichen, aber im Sport beeinträchtigenden Herzrhythmusstörung, hatte sie sich einem kleinen operativen Eingriff unterzogen. Norwegische Medien hatten offenbar über ein mögliches Karriereende oder schwerere Folgen spekuliert, sodass sich Tandrevold auf Instagram zu Wort meldete: „Ich würde mir wünschen, dass sowohl Journalisten als auch Experten, die über das Thema schreiben oder sprechen, ein wenig mehr recherchieren, bevor sie verschiedene Krankheiten gleichsetzen und unnötige Ängste schüren.“ Die Sportlerin betonte, dass sie bei einer ernsthaften Lebensgefahr niemals Skifahren gegangen wäre.