„Wir vertrauen ihm“: Orlando Magic gewinnen dank Franz Wagner gegen den Meister aus Boston in den NBA Playoffs – Milwaukee Bucks zerschießen die Indiana Pacers

Franz Wagner hat den Orlando Magic den ersten Sieg in der Serie gegen den Meister aus Boston beschert. Der Berliner macht in einem engen Spiel mit zwei späten Korblegern am Ende den Unterschied für Orlando.

Milwaukee dominiert derweil die Pacers und lässt es nach der Pause mächtig Dreier regnen. Die Highlights der NBA-Playoffs aus der Eastern Conference im Überblick.

NBA Playoffs: Die Ergebnisse der Eastern Conference im Überblick

Heim

Auswärts

Ergebnis

Orlando Magic

Boston Celtics

95:93

Milwaukee Bucks

Indiana Pacers

117:101

Orlando Magic (E7) – Boston Celtics (E2) 95:93, Serie 1-2

Orlando Magic (E7) - Boston Celtics (E2) 95:93, Serie 1-2

Boxscore

Thriller in Orlando! Die Magic setzen sich dank einem überragenden Franz Wagner in der Crunch-Time gegen den Meister aus Boston durch und sichern sich den ersten Erfolg in der Serie.

Der Berliner drehte in den entscheidenden Spielminuten mächtig auf und brachte seine Magic mit zwei späten Korblegern mit 95:91 in Führung, die Boston nicht mehr ausgleichen konnte. Für Wagner war es, wie zuletzt so oft, ein Spiel mit zwei Gesichtern. Aus der Ferne wollte dem 23-jährigen quasi gar nichts gelingen (3/13 3FG), sein Zug zum Korb war aber von Beginn an unaufhaltsam für die Celtics, die mit Kristaps Porzingis vergeblich nach Rim-Protection gegen die Wagner-Drives suchten.

„In Franz we trust“, lobte Teamkollege Wendell Carter Jr. schmunzelnd Wagners Leistung.

Am Ende verbuchte der Weltmeister 32 Punkte sowie 7 Rebounds und 8 Assists und war damit der Topscorer des Teams aus Florida. Tatkräftig unterstützt wurde er einmal mehr von Paolo Banchero (29 Punkte), der Orlando mit 13 Zählern im ersten Viertel einen erfolgreichen Einstieg in die Partie (31:27 Q1) bescherte. Hinter den 61 Punkten ihrer Youngster klaffte aber erneut eine große Scoring-Lücke in den Reihen der Magic: lediglich Wendell Carter Jr. scorte zweistellig (10 Punkte, 4/8 FG), der Center fiel aber in erster Linie durch sein überragendes Rebounding (12, 6 OR) auf.

Ausschlaggebend für den Magic-Erfolg war die Physis, die die Jungs von Jamal Mosley an den Tag legten. Boston kam offensiv selten in einen Rhythmus, ganze 19 Ballverluste leistete sich das Team von Joe Mazulla. Vor allem im dritten Viertel, der bisherigen Paradedisziplin der Celtics in dieser Serie, haperte es gewaltig. Die Celtics scorten schmale 11 Pünktchen und hatten am Ende mehr Turnover (5) als erfolgreiche Abschlüsse (3/17 FG) auf dem Statistikbogen zu stehen. Die Magic gewannen die 12 Minuten nach der Pause mit 24:11 und nahmen den Aufschwung mit ins Schlussviertel, wo sie zwischenzeitlich sogar mit +9 führten, bevor es hinten raus nochmal eng wurde.

Der Meister aus Boston hatte ungewohnte Probleme, Offensive außerhalb seiner Superstars zu generieren. Jayson Tatum (36, 10/22 FG), Jaylen Brown (19, 7/14 FG) und Derrick White (16, 7/14 FG) waren für Dreiviertel der Celtics-Punkte verantwortlich, von den anderen Akteuren in Grün-Weiß kam nicht viel. Jrue Holiday verpasste die Partie mit einer Hamstring-Verletzung, Kristaps Porzingis erwischte einen mauen Scoring-Abend (7 Punkte, 3/10 FG) und die drei Bankspieler warfen gerade mal 9x auf den Korb. Vor allem Sam Hauser (13 Minuten, 0/1) sieht bisher als eigentlich guter Dreierschütze keinen Stich gegen die enge Verteidigung der Magic am Perimeter.

Spiel 4 der Serie findet Sonntagnacht in Orlando statt. Können die Magic ihr Momentum vor heimischem Publikum aufrechterhalten und den Meister erneut ärgern?

„Es geht immer noch darum, als Erster vier Siege zu holen. Unsere Aufgabe ist es, den Heimvorteil zu nutzen, uns auf Sonntag zu konzentrieren – und dann schauen wir weiter“, beschrieb Carter Jr. das Mindset seiner Mannschaft.

Milwaukee Bucks (E5) – Indiana Pacers (E4) 117:101, Serie 1-2

Milwaukee Bucks (E5) - Indiana Pacers (E4) 117:101, Serie 1-2

Boxscore

Pflichtsieg für die Bucks, die sich vor heimischem Publikum nicht von den Pacers ärgern lassen und den ersten Erfolg der Serie einfahren.

Das dynnamische Duo für das Team aus Wisconsin: Giannis Antetokounmpo (37 Punkte, 14/19 FG, 12 Rebounds) und … Gary Trent, der dem „Greek Freak“ in nichts nachstand und ebenfalls 37 Zähler aufs Scoreboard zauberte. Trent erwischte einen Sahneabend von Downtown und versenkte unglaubliche 9/12 Dreier (11/16 FG), 7 Triples davon regnete es nach der Pause als Milwaukee so richtig in Fahrt kam. Mit 9 Dreiern glich Trent den Franchise-Rekord von Ray Allen aus. „Ich war ein großer Fan von Ray Allen. Mit ihm zusammen genannt zu werden als Werfer ist eine tolle Sache für mich“, sagte der Scharfschütze demütig nach der Partie.

Durch Trents Scoring Explosion fiel es quasi nicht auf, dass Kollege Damian Lillard auch im zweiten Spiel nach seiner Verletzungspause noch sehr rostig aussah (7, 2/12 FG) und nur in ungewohnter Rolle defensiv positiv auffiel.

Nachdem Pacers im ersten Durchgang trotzig mitspielten und sogar mit einer 10-Punkte Führung (57:47) in die Kabine gingen, schien Bucks-Coach Doc Rivers in seiner Halbzeitansprache die richtigen Worte gefunden zu haben. Angeführt von Trents Dreier-Lawine überrollte der Gastgeber die Pacers mit 70:44 in Durchgang 2 (11/18 3FG) und machten knapp 4 Minuten vor Schluss den Deckel auf die Partie (108:88).

Pascal Siakam war Top-Scorer in Pacers-Uniform (28 Punkte, 12/19 FG) und Tyrese Haliburton verteilte 10 Assists (14 Punkte, 4/9 3FG).

Die beiden Kontrahenten werden sich in 48h erneut gegenüberstehen. Sonntagnacht gilt es für die Bucks, sich auch das zweite Heimspiel zu sichern, um nicht mit einem 1-3 Defizit nach Indiana zurückkehren zu müssen.