Mit einem personellen Neuanfang will Frankreichs Frauen-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in der Schweiz angreifen. Dabei fehlt ein vertrautes Gesicht. Top-Star Wendie Renard fährt nicht mit zur Europameisterschaft in die Schweiz. Im 23-köpfigen Aufgebot, das der französische Verband am Donnerstag veröffentlichte, sucht man den Namen der Abwehrspielerin von Olympique Lyon sowie die von Rekordtorschützin Eugénie Le Sommer und Kenza Dali vergeblich. Nationaltrainer Laurent Bonadei verzichtet auf das erfahrene Trio, das gemeinsam auf 444 Länderspiele kommt. Bereits in den jüngsten Partien in der Nations League gegen die Schweiz (4:0) und Island (2:0) waren die drei nicht mehr dabei gewesen. Im April hatte Bonadei die Spielerinnen noch für die Landesauswahl berufen. Das Aus für die EM, die für die drei Akteurinnen auch aufgrund ihrer Verletzungsprobleme als letztes großes Turnier geplant gewesen war, hatte der Coach dementsprechend bereits angedeutet. „Es ist keine Entscheidung gegen die Spielerinnen, sondern für die Zukunft der französischen Nationalmannschaft“, so Bonadei vor zwei Wochen. Er habe sich für andere Spielerinnen entschieden, „die jünger sind und die Zukunft repräsentieren“. „Nicht meine Aufgabe, ihren Rücktritt anzukündigen“ Ob die 34-jährige Renard, die 36-jährige Le Sommer und die 33-jährige Dali noch einmal für Frankreich auflaufen werden, ließ Bonadei offen. Die Zukunft könne er nicht vorhersagen. „Es ist nicht meine Aufgabe, ihren internationalen Rücktritt anzukündigen.“ Renard hatte die französische Auswahl jahrelang als Kapitänin aufs Feld geführt. Die 1,87 Meter große Innenverteidigerin nahm an vier Weltmeisterschaften, drei Europameisterschaften und drei Olympischen Spielen teil. Mit Olympique Lyon gewann sie achtmal die Champions League . Renard gilt nach wie vor als eine der besten Defensivspielerinnen der Welt. In der Nationalmannschaft wird nun Griedge Mbock von Paris Saint-Germain das Amt der Kapitänin übernehmen. Bei der EM bekommt Frankreich es in der überaus schwierigen Gruppe D mit den beiden vergangenen Europameistern England und den Niederlanden zu tun. Zudem geht es gegen Wales.