Die Stimmung in Italien schwankt zwischen Wut und Resignation. Nach der Pleite gegen Norwegen sprechen Medien von einer „Schande“. Der Fehlstart der „Squadra Azzurra“ in die WM-Qualifikation löst in Italien blankes Entsetzen aus. Die Sportzeitung „La Gazzetta dello Sport“ sprach nach dem 0:3 gegen Norwegen am Freitag von einem „beschämenden Auftritt“ und schrieb: „Die Nationalmannschaft, die wir gestern in Oslo gesehen haben, war peinlich. Es ist legitim, an allem zu zweifeln, das Schlimmste vom Schlimmsten zu erwarten.“ Die Zeitung „La Repubblica“ wertete den Auftritt in Oslo ebenfalls als Demütigung. Falls nicht noch ein Wunder geschehe, seien die Playoffs im März „fast unausweichlich“. Durch die Niederlage liegt das italienische Team in der Tabelle bereits neun Punkte hinter der Mannschaft von Manchester-City-Stürmer Erling Haarland. Direkt weiter kommt nur der Gruppenerste. Der Zweite muss in die Playoffs. Aktuell liegt Italien in der Fünfer-Gruppe aber nur auf dem vorletzten Platz. Italien hatte bereits die Weltmeisterschaften in Russland und Katar verpasst und bangt nun schon wieder um die Teilnahme am Turnier in den USA, Kanada und Mexiko im nächsten Jahr. Deutschland profitiert Die „Gazzetta“ urteilte, dass Nationaltrainer Luciano Spalletti „am Ende der Fahnenstange angekommen“ sei. „Angesichts einer Katastrophe solchen Ausmaßes wäre ein radikaler Führungswechsel die logischste Lösung.“ Im Internet kursierten bereits Petitionen, wonach der bisherige Trainer der AS Rom , Claudio Ranieri, die Nationalmannschaft übernehmen solle. Der 73-Jährige hat allerdings angekündigt, sich zur Ruhe setzen zu wollen. Spalletti selbst wies alle Spekulationen um eine mögliche Ablösung zurück. Das Projekt Nationalmannschaft stehe für ihn nicht infrage. Nations League: Hier sehen Sie Deutschland gegen Frankreich live Am Montagabend hat Italien ein Heimspiel gegen den Tabellenletzten Moldau – und muss unbedingt punkten. Norwegen hat dagegen beste Chancen, sich erstmals seit 1998 wieder für eine WM zu qualifizieren. Das italienische Desaster hat auch Auswirkungen auf andere Nationen. Für Deutschland verbessert sich dadurch die Chance, bei der Gruppenauslosung für die WM in Lostopf eins, dem besten Lostopf, zu landen. Mit einem Erfolg im Spiel um Platz drei der Nations League gegen Frankreich (Sonntag, ab 18 Uhr im t-online-Liveticker) könnte die DFB-Auswahl näher an Italien heranrücken.