Im dritten Spiel der Finals der Basketball-Bundesliga kassieren die Münchner eine herbe Niederlage. 80 Sekunden verändern die Partie. Ratiopharm Ulm hat sich im Finale der Basketball Bundesliga (BBL) mit einem Auswärtssieg beim FC Bayern in eine hervorragende Position gebracht. Der Titelverteidiger gewann am Samstagabend in München mit 81:79 (37:42) und führt die Best-of-five-Serie nun mit 2:1. Bereits am Dienstag kann Ulm zu Hause den zweiten Meistertitel der Klubgeschichte perfekt machen. Sollte die Entscheidung vertagt werden, fällt sie am Donnerstag in München (beide Spiele 20.00 Uhr). In der dritten Partie der Finalserie sahen die Zuschauer im SAP Garden zunächst ein ausgeglichenes Spiel mit wechselnden Läufen. Ulm erwischte den besseren Start und setzte sich nach einem 9:0-Lauf auf 11:6 (7. Minute) ab. Die Bayern konterten direkt mit zehn Punkten in Serie und führten wenig später mit 16:11 (9.). Im zweiten Viertel dominierten die Münchner phasenweise und zogen auf 39:28 davon – doch Ulm ließ sich nicht abschütteln. Tobias Jensen zeigte sich zur Pause bei Dyn kämpferisch: Man müsse sich mehr auf die Details konzentrieren, sei aber „recht ordentlich“ ins Spiel gekommen. Ulm nutzte eine Schwächephase Nach dem Seitenwechsel nutzte Ulm eine Schwächephase der Bayern konsequent aus. Innerhalb von 80 Sekunden erzielten die Gäste acht Punkte am Stück, Münchens Trainer Gordon Herbert reagierte mit einer Auszeit. Das Spiel entwickelte sich – wie schon beim Auftaktduell – zu einem offenen Schlagabtausch. Zum entscheidenden Faktor wurde Ulms Justinian Jessup. Der US-Amerikaner traf in der Schlussphase gleich drei wichtige Dreier, darunter den Ausgleich zum 77:77 rund eine Minute vor dem Ende. Bei noch 19 Sekunden auf der Uhr versenkte er erneut einen Distanzwurf und traf anschließend auch von der Freiwurflinie zum 81:79-Endstand. Insgesamt kam Jessup auf 22 Punkte. Die Bayern fanden in den Schlusssekunden keine Antwort mehr. Für Gesprächsstoff sorgt der Terminplan. Ulm hatte bei der Liga beantragt, Spiel vier und ein mögliches fünftes Spiel zu verschieben. Grund: Die Termine kollidieren mit dem NBA-Draft, bei dem die Ulmer Talente Noa Essengue und Ben Saraf gute Chancen auf eine frühe Auswahl haben. Aufgrund der Überschneidung ist eine Reise in die USA nicht möglich. Die BBL lehnte den Antrag ab – Ulm kritisierte diese Entscheidung mehrfach öffentlich.