Vor dem Start der EM formulierten die DFB-Frauen den Titel als Ziel. Nach der deutlichen Pleite gegen Schweden legt Nia Künzer die Latte nun aber deutlich tiefer. Für DFB-Sportdirektorin Nia Künzer ist das Erreichen des Viertelfinals bei der Europameisterschaft bereits ein Erfolg für die deutschen Fußballerinnen. „Ich sehe uns erst mal im Viertelfinale mit sehr, sehr starken anderen Teams“, sagte Künzer in einer Medienrunde in Zürich. Angesichts der engen Leistungsdichte im europäischen Frauenfußball sei der Sprung unter die letzten Acht „schon eine Auszeichnung“. Vor Turnierbeginn hatte die Mannschaft den EM-Titel als klares Ziel ausgegeben. Doch nach dem 1:4 gegen Schweden und mit Blick auf den starken Viertelfinalgegner Frankreich spricht im Team derzeit niemand mehr vom Finale. „Die Mannschaft versucht alles für den Erfolg zu tun, ist sehr fokussiert“, erklärte Künzer. Die Spielerinnen freuten sich, das Viertelfinale erreicht zu haben. Es sei der eigene Anspruch gewesen, die Gruppenphase zu überstehen. Künzer über DFB-Team: „Es darf noch gelacht werden“ Am Samstag (21.00 Uhr/ZDF, DAZN und im t-online-Liveticker ) geht es im St. Jakob-Park in Basel um den Einzug ins Halbfinale. Gegner ist Frankreich – mit neun Punkten und 11:4 Toren souveräner Gruppensieger. Beim 5:2 gegen die Niederlande zeigten die Französinnen ihre Offensivstärke und gelten gegen Deutschland auch deshalb als Favorit. Künzer sieht das gelassen: Frankreich habe „unglaubliche Dynamik und Tempo“, nun gelte es, passende Lösungen zu finden. „Wir wollen sie stressen“, kündigte sie an. Trotz der bislang höchsten EM-Niederlage in der Geschichte der deutschen Auswahl zeigte sich Künzer zuversichtlich. Man habe in der Vergangenheit bewiesen, dass man auch gegen starke Gegner bestehen könne. Voraussetzung sei aber, dass Passqualität und Positionierung bei den Spielerinnen „zu 100 Prozent stimmen“. Ob es personelle oder taktische Veränderungen geben werde, ließ Künzer offen. „Ich bin nicht die Bundestrainerin und werde mich auch nicht zu Aufstellungsdiskussionen hinreißen lassen.“ Die Stimmung im Team sei trotz der deutlichen Niederlage gegen Schweden wieder besser. Der freie Montag habe dabei geholfen. „Trauerstimmung herrschte nicht, natürlich war die Enttäuschung da. Es darf noch gelacht werden“, sagte Künzer mit einem Lächeln.