In Kürze beginnt die neue Bundesliga-Saison. Kann ein Klub die erneute Meisterschaft der Bayern verhindern? Es gibt ein Problem. Der FC Bayern München stieß in der vergangenen Saison Bayer Leverkusen wieder vom Bundesliga-Thron. In der bald beginnenden Saison ist der deutsche Rekordmeister wie so häufig also wieder der Gejagte im Fußball-Oberhaus. Die Konkurrenz möchte eine erneute Meisterserie der Münchner gerne verhindern. Doch ist das überhaupt möglich? t-online analysiert die Herausforderer der Bayern. Borussia Dortmund Der BVB konnte in der vergangenen Saison mit einer fast schon gewohnt starken Rückrunde noch die Qualifikation zur Champions League unter Dach und Fach bringen. Allerdings ist noch unklar, ob Cheftrainer Niko Kovač im Zuge seiner ersten Saisonvorbereitung mit der Mannschaft die Dortmunder wirklich weiterentwickeln kann. Kovač gilt als ein starker Motivator, aber als kein hochgepriesener Taktiker. Personell hat sich beim BVB derweil wenig verändert, auch weil eigentlich zu erwartende Abgänge von teuren Spielern wie Julian Brandt und Emre Can bislang ausbleiben. Lediglich Jamie Gittens, der jedoch unter Kovač nur eine untergeordnete Rolle spielte, verließ den Klub in Richtung FC Chelsea . Im Gegenzug kam Jobe Bellingham aus Sunderland. Der jüngere Bruder des Ex-Borussen Jude Bellingham hat das Zeug dazu, einer der großen Stars der Bundesliga zu werden. Ob jedoch ein 19-Jähriger direkt einen waschechten Bayern-Herausforderer anführen kann, erscheint doch etwas hochgegriffen. Trotzdem: Dortmund hat aktuell die besten Chancen, in Richtung Tabellenspitze anzugreifen. Bayer Leverkusen Nichts ist mehr wie es noch vor einigen Monaten war. Xabi Alonso , Florian Wirtz und Jonathan Tah sind weg, zuletzt hat auch noch Führungsspieler Granit Xhaka die „Werkself“ verlassen. Die sportliche Führung in Leverkusen setzt vor allem auf Neuzugänge mit viel Potenzial. Der eventuell wichtigste Transfer war jener von Ibrahim Maza. In ihm hat Bayer einen offensiven Mittelfeldspieler mit Starpotenzial von Hertha BSC verpflichtet. Im Mittelfeld soll fortan Malik Tillman, ein ehemaliger Bayern-Nachwuchsspieler, das Spiel ankurbeln. Xhaka wird wohl vom einige Jahre jüngeren Exequiel Palacios ersetzt. Führungsfiguren fehlen im Team aber noch ein Stück weit – das war vor allem die Aufgabe von Xhaka und Wirtz. Insofern war es wichtig, dass der erfahrene Angreifer Patrik Schick kürzlich seinen Vertrag verlängert hat. Neu-Trainer Erik ten Hag setzt ähnlich wie zuvor Xabi Alonso auf Ballbesitzfußball, aber ob des personellen Umbruchs könnte Leverkusen eine Weile brauchen, bis wirklich alles ineinandergreift. VfB Stuttgart Die Vorsaison verlief insgesamt durchwachsen, endete aber mit dem DFB-Pokalsieg in Berlin. Sebastian Hoeneß gilt mittlerweile als einer der besten Trainer der Liga. Sollte ihm nach dem Verlust von Enzo Millot jedoch auch noch Nick Woltemade entgleiten, könnte es auch für Hoeneß schwierig werden, sein Ballbesitzsystem aufs Feld zu bringen. Woltemade als beweglicher Angreifer ist ebenso wie Angelo Stiller extrem wichtig für die Funktionalität des Systems. Dass Woltemade jedoch Berichten zufolge einen Wechsel zum FC Bayern erzwingen möchte, kann für die Stimmung im Schwabenland nicht zuträglich sein. Sollte Stuttgart oben angreifen, wäre es eine erneute Hoeneß’sche Meisterleistung. Eintracht Frankfurt In der Vorsaison klopften die Adler kurzzeitig sogar an die Tür der Bayern, aber der Supersturm mit Omar Marmoush (wechselte zu Manchester City) und Hugo Ekitiké (FC Liverpool) gehört nun vollends der Vergangenheit an. Die Kassen von Sportdirektor Markus Krösche sind gefüllt. Das heißt jedoch nicht, dass Frankfurt in diesem Sommer Bomben-Transfers landet. Stattdessen setzt man vornehmlich auf Bundesliga-erprobte Spieler wie Jonny Burkardt und Ritsu Doan. Cheftrainer Dino Toppmöller ist vor allem ein Pressingspezialist, was dazu führt, dass Frankfurt nie droht, in einer Partie komplett einzugehen. Die Schlagkraft für ganz oben besitzen die Hessen aber aktuell nicht. RB Leipzig In der sächsischen Metropole geht es in diesen Tagen vornehmlich um lukrative Abgänge. Benjamin Šeško steht vor einem Wechsel zu Manchester United, Xavi Simons wird wohl bald folgen. Im Gegenzug besinnt sich Leipzig auf die bekannte Strategie: Man kauft Talente, von denen man sich große Entwicklungssprünge und einen hohen Wiederverkaufswert verspricht. Paradebeispiel dafür ist der Mittelfeldspieler Andrija Maksimović, ein 18-jähriger Top-Techniker aus Serbien. Vielleicht landet Leipzig mit nunmehr gefüllten Kassen noch einen interessanten Kracher wie Harvey Elliott von Liverpool. Neu-Trainer Ole Werner muss sich in jedem Fall anders als zuvor in Bremen als Jugendförderer betätigen. Das Handwerkszeug, um ein wettbewerbsfähiges System zu implementieren, besitzt Werner gewiss. Nur fühlt sich in Leipzig aktuell alles nach einem Übergangsjahr an. Meisterschaftsaspirationen sind da fehl am Platz.