Michael Porter Jr. hat sich für eine massive Restriktion von Sportwetten stark gemacht. Der NBA-Champion mit den Denver Nuggets, der in der Offseason zu den Brooklyn Nets getradet wurde, macht sich große Sorgen um die Spieler.
„Die ganze Sache mit den Sportwetten ist schlimm – und wird nur noch schlimmer werden“, sagte Porter im Podcast One Night with Steiny. Die zunehmende Verbreitung von Sportwetten habe schon jetzt die Integrität und den Spaß am Spiel beeinträchtigt. „Es geht nicht mehr um den Spaß am Basketball“, erklärte Porter. „Es geht nur noch darum, Geld zu verdienen. In Wirklichkeit verlieren jedoch viel mehr Leute Geld, als sie verdienen.“
Sportwetten: Porter Jr. persönlich betroffen
Porter hat dabei bereits persönlich die hässliche Seite des Wett-Geschäfts kennengelernt. Im Juli vergangenen Jahres wurde sein jüngerer Bruder Jontay wegen der Beteiligung an einem Glücksspielbetrug lebenslang aus der NBA ausgeschlossen. Jontay Porter hatte damals vor Gericht zugegeben, sich in der Saison 2023/24 in Diensten der Toronto Raptors bei zwei Partien vorzeitig aus dem Spiel genommen zu haben. Dafür hatte Porter Verletzungen vorgetäuscht. Porter blieb so absichtlich unter bestimmten Statistiken, was vier Männer begünstigt hatte, die vorher hohe Wetten darauf abgeschlossen hatten. Der Betrug habe dazu gedient, Spielschulden zu begleichen.
Sein älterer Bruder verurteilte das Vorgehen erneut, zeigte jedoch auch Verständnis für bestimmte Gruppen von NBA-Profis. „Stell dir vor, du könntest alle deine Kumpels reich machen, indem du ihnen sagst: ‚Hey, wette 10.000 Dollar auf mein Unter in diesem einen Spiel. Ich tue so, als wäre ich verletzt und setze aus. Ich komme nach drei Minuten wieder raus'“, sagte Michael Porter: „Und sie bekommen alle eine kleine Tüte Geld, weil du das mal in einem Spiel gemacht hast.“
„Das ist natürlich überhaupt nicht in Ordnung“, so Porter weiter. „Aber manche Menschen denken so, weil sie aus dem Nichts kommen und alle ihre Kumpels auch immer noch nichts haben.“ Der einzige Weg, dieses Dilemma zu umgehen, wären starke Restriktionen. Laut Porter sollten Sportwetten daher nur persönlich und vor Ort möglich sein – am Besten ausschließlich in Las Vegas.
Dann würden die Profis auch wieder freier Leben können. Momentan könne man als Spieler eigentlich nur alles falsch machen, weil natürlich viele Zocker die sogenannten Prob-Bets, also Zusatzwetten auf bestimmte Statistiken, „vermasseln“ würden. „Wir bekommen tatsächlich Morddrohungen“, sagte Porter und meinte es sei eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis ein ein Sportler körperlich angegriffen werden würde.