Die DFB-Pokalspiele am Sonntagnachmittag haben viel Spannung geboten. Der 1. FC Köln hatte ein irres Finish parat. Verrückter Pflichtspielauftakt für Lukas Kwasniok, dem neuen Trainer des 1. FC Köln . Bis tief in die Nachspielzeit lag der „Effzeh“ mit 0:1 gegen Jahn Regensburg hinten und alles sah danach aus, als müssten die Kölner schon in der ersten Runde des DFB-Pokals die Segel streichen. Doch dann drehten die Rheinländer das Spiel auf 2:1 und sind weiter. Das ist auch Borussia Mönchengladbach . Nach einem Hin und Her gewannen die Fohlen mit 3:2 gegen Oberligist SV Atlas Delmenhorst. Zweimal glich der Fünftligist aus, die dritte Führung brachten die Fohlen dann ins Ziel. Außerdem haben sich die Zweitligisten Greuther Fürth (2:0 bei BW Lohne), 1. FC Kaiserslautern (7:0 beim RSV Eintracht Stahnsdorf) sowie Karlsruher SC (5:0 bei ZFC Meuselwitz) recht souverän durchgesetzt. Der FC Schalke 04 muss dank eines 0:0-Remis nach 90 Minuten gegen Lok Leipzig in die Verlängerung. SSV Jahn Regensburg – 1. FC Köln 1:2 (0:0) Blamage abgewendet, Start geglückt: Auf den letzten Drücker hat der 1. FC Köln seinem neuen Trainer Lukas Kwasniok ein gelungenes Pflichtspieldebüt beschert. In der ersten Runde des DFB-Pokals besiegte der neu formierte Bundesliga-Aufsteiger den Drittligisten Jahn Regensburg dramatisch mit 2:1 (0:0), zeigte aber über weite Strecken einen glanzlosen Auftritt. Nachdem Benedikt Bauer (66.) den Außenseiter in Führung gebracht hatte und von der Sensation träumen ließ (66.), drehten Eric Martel (90.+6) und Isak Johannesson (90.+8) die Partie – und sorgten so für späten Jubel. „Jede Mannschaft stellt eine Gefahr dar. Regensburg ist unangenehm zu bespielen“, hatte Kwasniok im Vorfeld gewarnt – und war doch zuversichtlich: „Die Vorzeichen haben sich im Vergleich zu den letzten Spielen etwas verändert.“ Alle zehn Neuzugänge nahm er mit nach Regensburg, gleich sechs beorderte er in die Startelf. Doch eine Woche vor dem Bundesliga-Start in Mainz konnte sein Team nicht an die ansehnlichen Leistungen aus der Vorbereitung anknüpfen. Trotz klarer Spielkontrolle fehlten nennenswerte Abschlüsse, Regensburg lauerte unterdessen auf Fehler und kam so nach einem leichtfertigen Ballverlust durch Timo Hübers zur besten Chance der ersten Halbzeit (39.). Nach der Pause war der Favorit sichtlich um die von Kwasniok geforderte Intensität bemüht. Das Offensivspiel blieb aber weiterhin viel zu zäh und ideenlos. Fast aus dem Nichts traf Regensburgs Bauer dann wuchtig aus 20 Metern und ließ den Drittligisten schon weit vor dem Schlusspfiff von der Überraschung träumen. Dann drehte Köln auf. SV Atlas Delmenhorst – Borussia Mönchengladbach 2:3 (2:2) Borussia Mönchengladbach hat sich mit viel Mühe in die zweite Runde des DFB-Pokals gequält. Beim fünftklassigen Oberligisten Atlas Delmenhorst gewann die Elf vom Niederrhein mit 3:2 (2:2), zeigte dabei eine Woche vor dem Liga-Start gegen den Hamburger SV aber noch viele Schwächen. Vor 14.300 Zuschauern im ausverkauften Marschweg-Stadion in Oldenburg war Robin Hack mit zwei Treffern Matchwinner für die Gladbacher. Die Borussia zeigte gegen den Fünftligisten von Anfang an Schwächen in der Defensive. Neuzugang Kevin Diks spielte für den zu Ajax Amsterdam gewechselten Ko Itakura in der Innenverteidigung, doch die Abstimmung mit seinen neuen Kollegen passte im ersten Pflichtspiel der Saison noch überhaupt nicht. Zu allem Überfluss musste Diks zur Pause auch noch verletzt ausgewechselt werden. Zwar brachte Hack den fünfmaligen deutschen Meister zweimal in Führung (20., 38. Minute), Steffen Rohwedder (32.) und Linus Urban (40.) sorgten aber jeweils für den Ausgleich. Gladbach erspielte sich zahlreiche gute Chancen, insgesamt ließ das Team von Gerardo Seoane die nötige Konsequenz im Abschluss und in den Zweikämpfen aber vermissen. So erkämpfte sich der klare Außenseiter zur Pause ein verdientes Remis. Nach dem Seitenwechsel ging die Borussia weiter zu nachlässig mit den eigenen Chancen um. Rocco Reitz traf nur den Pfosten (50.), doch dann brachte Elvedi den großen Favoriten wieder in Führung (68.). Beim Fünftligisten schwanden nun die Kräfte. Dennoch musste der Erstligist bis zum Ende zittern, weil er nach dem 3:2 nicht konsequent auf den vierten Treffer ging. RSV Eintracht Stahnsdorf – 1. FC Kaiserslautern 0:7 (0:4) Zweitligist 1. FC Kaiserslautern hat ohne Probleme seine Pflichtaufgabe im DFB-Pokal erfüllt. In der ersten Runde besiegte die Mannschaft von Cheftrainer Torsten Lieberknecht den Pokaldebütanten RSV Eintracht, einen Oberligisten aus Brandenburg, deutlich mit 7:0 (4:0). Im Karl-Liebknecht-Stadion von Potsdam, in das der RSV ausweichen musste, brachte Fabian Kunze (11.) den Finalisten von 2024 auf Kurs. Neuzugang Mahir Emreli (15.) und Ji-Soo Kim (24.) sorgten mit ihren Treffern schnell für Ruhe. Die weiteren Tore erzielten Daniel Hanslik (34.), der starke Kapitän Marlon Ritter (48.), Tobias Raschl (71.) und Richmond Tachie (90.+1). Für Lautern öffnete ein früher Geniestreich von Luca Sirch die Tür: Der Innenverteidiger fand mit einem punktgenauen langen Ball in den Strafraum Mika Haas, der auf Kunze querlegte. Auch das Zuspiel von Semih Sahin für Emreli, das dessen Treffer einleitete, war sehenswert. Kim erhöhte nach einer Ecke per Kopf, spätestens Hanslik beendete schon lange vor der Halbzeitpause sämtliche Hoffnungen des Außenseiters auf eine Sensation. ZFC Meuselwitz – Karlsruher SC 0:5 (0:3) Der Karlsruher SC hat die Pokalhürde ZFC Meuselwitz übersprungen, beim 5:0 (3:0)-Erfolg vor allem durch eine professionelle Chancenverwertung überzeugt. Beim jederzeit verdienten Sieg waren Fabian Schleusener (1., 42.) und Nicolai Rapp (11.) bereits in der ersten Halbzeit erfolgreich für den Zweitligisten. Vor 4369 Zuschauern erhöhten Lilian Egloff (52.) und Christoph Kobald (56.) zum Endstand. Die Partie schien bereits nach elf Minuten entschieden. Ohne einmal den Ball berührt zu haben, lag der gastgebende Regionalligist bereits nach 18 Sekunden in Rückstand. Das 0:2 kam einer Vorentscheidung gleich. Doch Meuselwitz rappelte sich in der Folgezeit auf und kam durch René Eckardt (27./Pfosten), Andy Trübenbach (30.) und Florian Hansch (36.) zu drei Großchancen. Es rächte sich, dass die Möglichkeiten nicht genutzt wurden, denn Schleusener machte noch in der ersten Halbzeit den Deckel drauf. Nach der Pause nutzten die Gäste die zahlreichen Fehler in der ZFC-Deckung gnadenlos. Auf der Gegenseite war das das große Manko. Denn die Meuselwitzer hatten ebenfalls noch die eine oder andere Möglichkeit, belohnten sich aber nicht. BW Lohne – Greuther Fürth 0:2 (0:0) Die SpVgg Greuther Fürth hat im Gegensatz zum großen fränkischen Rivalen 1. FC Nürnberg eine Pokal-Blamage vermieden. Beim Regionalligisten TuS Blau-Weiß Lohne gewann der Zweitligist in der ersten Runde mit 2:0 (0:0). Der luxemburgische Nationalspieler Mathias Olesen brachte die Fürther in der 58. Minute in Führung. Unmittelbar nach einer Gelb-Roten Karte für Lohnes Johannes Sabah (83.) traf Noah König zum 2:0 (84.). In der Nachspielzeit sah ein weiterer Lohner Spieler die Rote Karte (Malte Wengerowski/90.+2). Der Favorit war von Beginn an spielbestimmend, tat sich gegen hartnäckig verteidigende Niedersachsen aber lange Zeit schwer. Erst in der zweiten Halbzeit wurde der Druck der Fürther so groß, dass sich der Regionalligist kaum noch aus der eigenen Spielhälfte befreien konnte. Lohne ist der Heimatverein des früheren Bundesliga-Profis und -Trainers Benno Möhlmann, der allein dreimal die SpVgg Greuther Fürth trainierte. Auch der Lohner Coach Uwe Möhrle und der von 1860 München verpflichtete Martin Kobylanski waren in der Bundesliga aktiv. Die beste Chance für die Gastgeber hatte der Kapitän Thorsten Tönnies per Seitfallzieher (34.).