Klar ist, dass der FC Bayern noch einen Spieler für seine nach den Abgängen von Leroy Sane und Kingsley Coman, sowie durch die Verletzung von Jamal Musiala ausgedünnte Offensive holen will.
Klar ist auch mittlerweile, dass diesbezüglich nur noch ein Leihgeschäft in Frage kommt. Der Auftrag an Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund wurde mit all seinen Facetten medienwirksam diskutiert.
Unklar ist indes, welches Leihmodell möglich ist – und nach welchem Spielertypen nun gefahndet wird.
„Wir haben Ideen, wir haben Gedanken. Da sind Hybride [aus Zehner und Flügelspieler, Anm. d. Red.] dabei, da sind auch Spieler dabei, die sich eher in einem Bereich sich wohler fühlen“, erklärte Eberl nach der fulminanten 6:0-Gala gegen RB Leipzig am Freitag. „Es geht irgendwann um die Umsetzung, aber wenn wir was machen, dann sollte das schon Sinn und Verstand haben.“
Was also ergibt für die Bayern, bei denen im kommenden Sommer einige dicke Verträge (Neuer, Goretzka, Gnabry) auslaufen, Sinn? Eine Leihe mit oder ohne Kaufoption sei nach kicker-Angaben „okay“ für alle Beteiligten.
Beim Leihmodell mit einer Kaufpflicht liege der Fall indes anders. Diesem Vertragspassus würde der Aufsichtsrat nur dann zustimmen, „wenn der größtmögliche Erfolgsfall für die Bayern eintrete“. Was das genau bedeutet, bleibt unerwähnt. Aber absehbar ist, dass die Bedingungen für eine Kaufpflicht ganz im Interesser der Bayern liegen müssten und der Klub die volle Kontrolle hat.
Leihe wie bei Sancho und Chelsea für den FC Bayern womöglich vorstellbar
Vorstellbar könnte also eine Leihe mit Kaufpflicht wie bei Jadon Sancho, Chelsea und Manchester United sein. Sancho war in der vergangenen Saison von den Red Devils an Chelsea verliehen – inklusive Kaufpflicht in Höhe von 30 Millionen Euro. Diese griff aber nicht, stattdessen zahlten die Blues eine im Vorfeld vereinbarte „Strafgebühr“ in Höhe von 6,4 Millionen Euro und konnten somit von einer festen Verpflichtung absehen.
Unabhängig vom Leihmodell stehen Eberl und Freund vor einer Herkulesaufgabe, das zeigt der Fall Christopher Nkunku. Der FCB will ihn dem Vernehmen nach, auch der Spieler will nach München. Doch Chelsea will nur verkaufen, nicht verleihen. Die Lage ist also nachhaltig kompliziert. Womöglich würde aber eine Kaufpflicht nach dem „Sancho-Modell“ die Wogen glätten – oder zumindest die Verhandlungen vereinfachen.
Eberl will ungern in eine bestimmte Situation kommen
„Es ist jetzt noch die Phase, in der Klubs, die noch Spieler abgeben wollen, auf einen Transfer schielen, um Geld zu verdienen. Dann wird die Zeit aber knapper und es kann doch noch etwas passieren“, sagte Eberl bezüglich der großen Schwierigkeiten, die der ihm erteilte Auftrag nun mit sich bringen: „Tatsächlich will ich ungern in die Situation kommen, dass man am vorletzten oder drittletzten Tag vor Ende noch pokert. Das wollen wir nicht.“
Allerdings war dem Sportvorstand auch klar: „Jetzt die eierlegende Wollmilchsau zu finden, die wir gerne hätten, die noch zu verleihen ist und nichts kostet, das ist zu viel des Wünschens.