Weitere News und Artikel zum BVB:
- Bei Borussia Dortmund rückt ein altbekanntes Problem in den Vordergrund
- Transfers werden die großen Probleme beim BVB nicht beheben
- „Das wird es nicht nochmal geben“: Katakombenzoff beim BVB
BVB, News – Hamann kritisiert eine bestimmte Szene gegen St. Pauli: „Das war eine absolute Katastrophe“
Der BVB hat den Saisonstart gegen den FC St. Pauli am Samstag gründlich verpatzt. Zwischenzeitlich führten die Schwarz-Gelben mit 3:1, doch in den Schlussminuten kassierten sie innerhalb von etwas mehr als drei Minuten zwei Gegentore – am Ende reichte es nur zu einem 3:3-Unentschieden.
Für Sky-Experte Dietmar Hamann war bereits nach dem 2:3-Anschlusstreffer von Daniel Sinani in der 86. Minute ein deutliches Zeichen für die Unsicherheit der Dortmunder erkennbar: Beim Wiederanpfiff jagte Serhou Guirassy den Ball völlig freiwillig aus der eigenen Hälfte ins Aus – und gab so den Ballbesitz direkt wieder ab.
„Du bekommst gerade das 2:3 und es sind noch sieben Minuten zu spielen. Die Psychologie spielt eine sehr große Rolle. Als großer BVB fährst du dahin und bekommst das 2:3 und bist in Unterzahl. Dass du in den letzten Minuten unter Druck gerätst, ist völlig normal. Wenn ich dann den Ball ins Aus schieße und dem Gegner sage: ‚Ich ergebe mich und wir verteidigen die letzten Minuten‘, dann gibst du dem Gegner das Gefühl: ‚Die haben Angst vor uns und wir schießen noch ein Tor'“, sagte der 51-Jährige am Sonntag bei Sky90.
Hamann weiter: „Aus psychologischer Sicht war das eine absolute Katastrophe, weil du den St. Paulianern und den Fans gezeigt hast, dass man nur noch im Verteidigungs-Modus bist. Ich glaube, das hat den St. Paulianern das Gefühl gegeben, dass da noch etwas geht.“
Dortmunds Sport-Geschäftsführer Lars Ricken war ebenfalls in der Sendung zu Gast und verteidigte grundsätzlich die Anstoß-Taktik: „Das hat gegen Essen wunderbar geklappt, wir hatten nach zehn Sekunden direkt eine Torchance.“ Gleichzeitig räumte er ein, dass sie gegen St. Pauli unpassend war: „Da hat es mich tatsächlich auch gewundert, weil wir dann nicht schnell hinterhergekommen sind, um zu pressen, sondern die haben einfach schnell den Ball genommen, eingeworfen und konnten dann den nächsten Angriff starten.“
Anschauungsmaterial für das neue Vorgehen von Mannschaften, beim eigenen Anstoß den Ball weit in die gegnerische Hälfte und dort ins Seitenaus zu prügeln, lieferte in der vergangenen Saison besonders Champions-League-Sieger Paris Saint-Germain.
BVB, News – Ricken: „Vielleicht müssen wir uns wieder als Jäger titulieren“
Aus dem Auftakt-Patzer gegen St. Pauli zieht Sport-Geschäftsführer Lars Ricken nicht nur Negatives – er sieht das Unentschieden auch als Weckruf: „Ich bin kein unverbesserlicher Optimist oder sehe alles rosarot. Aber ich sehe die Chance in diesem Spiel, dass jetzt jeder bei Borussia Dortmund gemerkt hat: So schön es ist, dass wir mit dieser Aufholjagd letzte Saison noch die Champions League geschafft haben. Das ist vorbei. Das war ein Ausnahmezustand“, sagte der Champions-League-Sieger von 1997 bei Sky90.
Nun beginne alles wieder bei null. „Wir müssen uns alles wieder neu erarbeiten. Wir waren der Jäger. Vielleicht müssen wir uns wieder als Jäger titulieren. Mit dem gestrigen Spiel muss das klar sein.“
Zuletzt wurde vermehrt Kritik am Dortmunder Kader laut – er sei zu dünn besetzt. Dem stimmte Ricken nicht ganz zu und stellt, wie zuvor auch Sportdirektor Sebastian Kehl, weitere Transfers in Aussicht. „Wenn wir alle die, die wir schon gemacht haben (Transfers), in der letzten Woche gemacht hätten – Daniel Svensson, Yan Couto, Jobe Bellingham und Patrick Drewes -, dann würde keiner was sagen. Dann würde nicht permanent nachgefragt werden.“
Der BVB steht kurz davor, Chelseas Carney Chukwuemeka zurückzuholen, der bereits in der vergangenen Rückrunde an Dortmund ausgeliehen war. Auch bei einer möglichen Verpflichtung von Aaron Anselmino (ebenfalls FC Chelsea) zeige sich der Klub laut Transferexperte Fabrizio Romano optimistisch.
BVB: Die nächsten Spiele von Borussia Dortmund
Termin | Spiel |
31. August, 17.30 Uhr | BVB – Union Berlin (2. Spieltag, Bundesliga) |
13. September, 15.30 Uhr | 1. FC Heidenheim – BVB (3. Spieltag, Bundesliga) |
21. September, 19.30 Uhr | BVB – VfL Wolfsburg (4. Spieltag) |