Olympia 2026: Keine deutschen Starter im Eiskunstlauf

Mit viel Vorfreude blicken die Athleten auf die Olympischen Winterspiele im kommenden Jahr. Doch bei einer Disziplin gibt es keine deutschen Starter. Bei den kommenden Winterspielen in Mailand und Cortina d’Ampezzo wird es eine Premiere geben, auf die der deutsche Verband gerne verzichtet hätte: Erstmals seit 2006 ist keine deutsche Eiskunstläuferin im Einzel am Start. Das teilte die Deutsche Eislauf-Union (DEU) am Montag mit. Für die entscheidende Olympia-Qualifikation vom 19. bis 21. September in Peking hat der Verband keine Frau gemeldet. Nach Angaben der DEU brachte das interne Testlaufen Mitte August in Oberstdorf nach dem Rücktritt der deutschen Meisterin Kristina Isaev keine Athletin hervor, die realistische Chancen auf ein Ticket gehabt hätte. Winterspiele 2030 als Ziel Bereits bei der WM im März in Boston fehlte Deutschland im Frauen-Einzel. Damals wurden die meisten Olympiaplätze vergeben. Gesichert sind bislang zwei Startplätze im Paarlauf und einer im Eistanz. Die DEU blickt daher nach vorn: Für die junge Generation solle es nun darum gehen, sich international zu etablieren und bis zu den Winterspielen 2030 in Frankreich wieder konkurrenzfähig zu sein, so der Verband. Eine kleine Restchance auf eine Einzelstarterin bleibt: Über den olympischen Teamwettbewerb könnte noch eine deutsche Frau antreten, dafür muss sich Deutschland aber erst qualifizieren. Gartung fehlt deutsche Staatsbürgerschaft Bei den Männern setzt die DEU in der Olympia-Qualifikation überraschend auf den 17 Jahre alten Genrikh Gartung statt auf Meister Nikita Starostin. DEU-Sportdirektorin Claudia Pfeifer erklärte: „Wir schicken mit Genrikh Gartung den Läufer ins Rennen, der die besten Chancen hat, einen Olympia-Startplatz für Deutschland zu sichern.“ An den Spielen in Italien teilnehmen dürfte Gartung allerdings selbst dann nicht. Dem gebürtigen Russen fehlt bisher die deutsche Staatsbürgerschaft.