Eigentlich wollte Borussia Mönchengladbach am dritten Spieltag einen kleinen Sprung nach oben machen. Doch vor heimischem Publikum kam es ganz anders. Der SV Werder Bremen hat mit einer beeindruckenden Leistung den ersten Sieg der Bundesliga-Saison eingefahren. Das Team von Trainer Horst Steffen zerlegte Borussia Mönchengladbach mit 4:0 (2:0), zeigte dabei in beiden Hälften ein effektives und überzeugendes Gesicht. Die Gladbacher Fans quittierten den enttäuschenden Auftritt ihrer Mannschaft mit einem Pfeifkonzert. Vier verschiedene Spieler schossen die Bremer Tore. Samuel Mbangula (15. Minute) war der erste, Jens Stage (26.) legte nach. Im zweiten Durchgang trafen dann noch Romano Schmid per Elfmeter (74.) und Justin Njinmah nach Vorlage von Neuzugang Victor Boniface (81.). So lief das Spiel „Wer die Tore schießt, ist nicht entscheidend“, hatte Gladbachs Trainer Gerardo Seoane vor dem Spiel angesichts der jüngsten Torflaute seines Teams gesagt. Die Borussia begann lauffreudig und druckvoll, Werder kam kaum zur Entfaltung – bis Mbangula an der Strafraumgrenze einfach abzog und der Ball über die Unterkante der Latte im Netz landete. Für den belgischen U21-Nationalspieler war es das erste Bundesligator. Der Schock saß: Gladbachs Druck ließ nach, Bremen durfte kontern. Während bei der Borussia Neuzugang Giovanni Reyna direkt in der Startelf stand und häufig den Ball forderte, saß Victor Boniface bei Werder zunächst auf der Bank. Benötigt wurde der Torjäger indes kaum: Stage nutzte die Tatenlosigkeit der Gladbacher Abwehr und schob flach ins lange Eck ein. Die Fans der Fohlen reagierten mit nicht zu überhörenden Pfiffen, die Borussia mit guten Chancen. Doch auch Robin Hack blieb bei einem Schuss ans Außennetz (37.) und einem Kopfball (39.) glücklos. „Wir woll’n euch kämpfen sehen“, schallte es aus der Nordkurve, zur Pause wurde das Pfeifkonzert noch einmal lauter. Die Borussia kam wütend aus der Kabine, doch ein Tor wollte nicht fallen. Werder stemmte sich mit dem in Gladbach geborenen U21-Nationaltorhüter Mio Backhaus gegen die Angriffe und war selbst bei vereinzelten Kontern immer wieder gefährlich. Der angefressene Seoane lief an der Seitenlinie auf und ab und setzte mit einem Dreifach-Wechsel noch einmal Impulse. Einen Kopfball von Rocco Reitz kratzte Felix Agu von der Linie (69.), wenig später brachte Schmid vom Punkt für die Entscheidung. Kevin Diks hatte zuvor Mbangula zu Fall gebracht. Unmittelbar nach dem Tor kam Boniface zu seinem Werder-Debüt – und legte prompt für Njinmah auf.