Bundesliga: Großer Wirbel um Elfmeter-Szene bei VfB-Sieg in Köln

Der 1. FC Köln verliert zuhause mit 1:2 gegen den VfB Stuttgart. Eine Situation wird auch nach der Partie noch emotional diskutiert – die Kölner beklagen sich. Trainer Lukas Kwasniok hat den viel diskutierten Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck bei der 1:2-Niederlage seines 1. FC Köln gegen den VfB Stuttgart zum Anlass für umfangreiche Kritik am Videobeweis genommen. „Es ist seit Jahren so, dass ich da keine Sinnhaftigkeit sehe. Der VAR hat sich gemeldet, weil er das in der Slow-Mo gesehen hat. Und dann wird das als richtige Entscheidung dargestellt“, sagte der Kölner Trainer bei DAZN und fügte ironisch an: „‚Gott sei Dank haben wir den VAR, um den Fußball gerechter zu machen‘ – er wird immer fragwürdiger. Das ist mein Problem.“ Was war passiert? Die 25. Minute im Rheinenergiestadion: Kölns Torhüter Marvin Schwäbe hatte den Ball nicht schnell genug geklärt, sondern den heraneilenden Stuttgarter Stürmer Ermedin Demirović getroffen. Dieser fiel aber nicht hin, sondern lief weiter und setzte noch zur Grätsche an. Erst danach erhielt Jöllenbeck einen Hinweis von Videoschiedsrichter Günter Perl. Nach langer Überprüfung gab er dann tatsächlich den Elfmeter – zum Unverständnis der meisten Kölner. „Ich sehe keinen einzigen Stuttgarter, der sich in irgendeiner Form beschwert. Es gibt den Kontakt, (…) aber nicht jeder Kontakt ist ein Foul“, sagte Kwasniok: „Ich hatte nicht das Gefühl, dass der Unparteiische sehr glücklich ist, dass er so unter Druck gesetzt wird, für so eine Aktion rausgeschickt zu werden. Dann interpretieren wir viel zu viel da rein. Es wird nicht gerechter. Die Sinnhaftigkeit des VAR erschließt sich mir nach vor nicht.“ Ähnlich sah es auch Kölns Sportdirektor Thomas Kessler. „Wenn ich das Standbild und die Berührung sehe, muss ich den Elfmeter geben.“ Trotzdem müsse die Frage nach der Verhältnismäßigkeit gestellt werden: „Warum wird auf dem Rücken des 1. FC Köln so eine Situation so bewertet?“ Und weiter: „Es würde mich sehr interessieren, ob so eine Situation auch so bewertet würde, wenn Bayern München gegen Borussia Dortmund spielt und es dort um die Meisterschaft geht. Dann gibt es keinen Videoassistenten auf der Welt, der den Schiedsrichter dafür rausschickt. Deshalb habe ich heute sehr große Fragezeichen.“ Mehr noch: Jöllenbeck sei „mehr oder weniger gezwungen worden“, auf Elfmeter zu entscheiden. „Das muss man ganz klar Deutz zuordnen und dem zuständigen Videoschiedsrichter. Das ist Günter Perl. Dass so ein erfahrener Schiedsrichter so in dieser Situation interveniert, wundert mich extrem.“