Sind den Münchnern bei Großtransfers finanziell die Hände gebunden? Jan-Christian Dreesen äußert sich klar – schränkt aber auch ein. Auch zu Harry Kane macht Dreesen eine Ansage. Klare Worte von Jan-Christian Dreesen zur finanziellen Konkurrenzfähigkeit des FC Bayern . In einem Interview mit der „Welt am Sonntag“ hat der Vorstandsvorsitzende des deutschen Rekordmeisters nun betont, dass der Rekordmeister weiterhin in der Lage sei, jeden gewünschten Spieler zu verpflichten. „Wir können uns jeden Transfer leisten, den wir machen wollen. Wir haben eine ausgezeichnete Kapitalquote, dem FC Bayern geht es sehr gut“, sagte der 58-Jährige. Er stellte allerdings auch klar, dass der Klub nur dann zugreife, wenn die Ablösesumme ohne Fremdfinanzierung stemmbar sei: Es gehöre zur DNA des FC Bayern, Transfers zu tätigen, „ohne zur Bank rennen zu müssen“. In den vergangenen Monaten hatten sich die Münchner im Werben um Florian Wirtz , der inzwischen für den FC Liverpool spielt, sowie Nick Woltemade , der zu Newcastle United wechselte, nicht durchsetzen können. Trotzdem betonte Dreesen nun: „Der FC Bayern ist nach wie vor einer der attraktivsten Klubs der Welt.“ Zwar seien sowohl Wirtz als auch Woltemade nach England gewechselt, „gleichzeitig haben wir in Luis Díaz und Nicolas Jackson aber auch zwei Spieler aus England verpflichtet. Und ich erinnere daran, dass wir Harry Kane vor zwei Jahren als englisches Idol geholt haben.“ Zudem stellte Dreesen eine Vertragsverlängerung mit dem Torjäger in Aussicht: „Entgegen aller Kassandrarufe vor zwei Jahren wird Harry von Jahr zu Jahr besser. Wenn sich das so fortsetzt, ist die Antwort eindeutig.“ Kanes Vertrag in München läuft noch bis 2027. „Zum geeigneten Zeitpunkt werden wir darüber sprechen. Derzeit liegt unser Fokus ausschließlich auf der aktuellen Saison.“ „Hätten Nick gerne zu uns geholt“ Auch zum geplatzten Woltemade-Transfer äußerte sich der Klubchef: „Wir hätten Nick gerne zu uns geholt“, erklärte Dreesen. „Unsere 55 Millionen Euro waren ein herausragendes Angebot. Aus Stuttgart hieß es damals, dass Woltemade nicht mehr verkauft wird – egal, für welches Geld. Offensichtlich hat man seine Meinung danach geändert.“ Dreesen verwies in diesem Zusammenhang auf die finanzielle Stärke einiger ausländischer Klubs – vor allem aus der Premier League . Die Verteilung der TV-Gelder verschaffe diesen Vereinen große Vorteile. „Der Tabellenletzte der englischen Liga hat mit 125 Millionen Euro 30 Millionen mehr Medien-Einnahmen als wir. Liverpool hat 200, der FC Barcelona und Real Madrid jeweils 160.“ Eine Verlagerung von Pflichtspielen deutscher Klubs ins Ausland kommt für Dreesen indes nicht infrage. Er halte „gar nichts“ davon, dem Beispiel anderer Topligen zu folgen. Man dürfe „nie vergessen, wo unser Fundament liegt. Ich möchte daher, dass unsere Pflichtspiele immer in Deutschland ausgetragen werden – auch wenn ein Supercup im Ausland womöglich eine größere Aufmerksamkeit hätte als Freundschaftsspiele“, sagte Dreesen. Dagegen halte er aber „viel davon, dass die 36 Klubs der ersten und zweiten Liga den deutschen Fußball in die Welt tragen“, etwa durch Trainingslager, Freundschaftsspiele oder Marketingaktivitäten.