800-Meter-Läuferin Alica Schmidt hatte es sich gerade im Kinosessel bequem gemacht, da riefen die Dopingkontrolleure an. Der Film endete für sie vorzeitig. Mit einem entspannten Kinoabend wollte Alica Schmidt am Dienstag zur Ruhe kommen. Doch daraus wurde nichts: Die deutsche Leichtathletin musste den Film vorzeitig verlassen – wegen einer unangekündigten Dopingkontrolle. Am Mittwochvormittag veröffentlichte die 26-Jährige ein Foto in ihrer Instagram-Story, das Utensilien einer Kontrolle zeigt. Die Uhrzeit: 21.53 Uhr. Dazu schreibt sie, dass sie den Anruf der Kontrolleure während des Films erhalten habe. Dopingkontrolleure riefen anonym an „Ich musste gestern Abend nach 30 Minuten den Film verlassen, aber zum Glück habe ich den Anruf gesehen“, berichtet Schmidt. Die Kontrolleure würden sich anonym melden, Rückrufe seien nicht möglich „und nach 30 Minuten bekommt man einen verpassten Test“, schrieb sie weiter. Im Leistungssport gilt: Drei verpasste Kontrollen führen zu einer Sperre. Schmidt hatte zuletzt mit gesundheitlichen Rückschlägen zu kämpfen. Nach einer Corona-Infektion fand sie nur schwer zurück zu alter Form. In dieser Saison wechselte sie von ihrer bisherigen Spezialstrecke über 400 Meter auf die 800 Meter. Für die WM in Tokio (13. bis 21. September) wurde sie nicht nominiert – ihre Saisonbestzeit von 2:03,21 Minuten liegt mehrere Sekunden über der geforderten Norm des Deutschen Leichtathletik-Verbandes. In der Vergangenheit war Schmidt regelmäßig Teil der 4×400-Meter-Staffel bei internationalen Wettbewerben.