Fußball-WM 2026: US-Präsident Donald Trump droht Austragungsorten

US-Präsident Donald Trump befindet sich in einem Machtkampf mit demokratisch regierten Städten. Nun droht er diesen sogar in Bezug auf wichtige Sportereignisse. Im Streit mit mehreren demokratisch regierten Städten hat Donald Trump eine ungewöhnliche Drohung ausgesprochen – und dabei die Fußball-Weltmeisterschaft 2026 ins Spiel gebracht. Der US-Präsident deutete an, seinen Einfluss bei der Fifa nutzen zu wollen, um unliebsame Austragungsorte aus dem WM-Plan zu streichen. Trump sagte am Dienstag (Ortszeit) im Weißen Haus, er könne Fifa-Präsident Gianni Infantino mit Leichtigkeit dazu bewegen, Städte wie Boston als Spielorte zu streichen. Die Äußerung fiel im Zusammenhang mit Diskussionen über politische Differenzen mit mehreren US-Metropolen, die von Demokraten regiert werden. Erster europäischer Teilnehmer fix: England löst WM-Ticket – später K.o. für Ronaldo Nach Spiel: Plötzlich umarmt Thomas Müller eine Reporterin Dabei deutete der Republikaner einmal mehr Probleme mit angeblich ausufernder Kriminalität an. Auf diese Weise versucht Trump schon seit Monaten, den Einsatz von Nationalgardisten in demokratisch regierten US-Großstädten zu rechtfertigen – gegen den Willen der normalerweise dafür zuständigen Gouverneure der jeweiligen Bundesstaaten. Fifa als Druckmittel: „Dann würde ich Gianni anrufen“ Angesprochen auf Bostons Bürgermeisterin Michelle Wu sagte Trump, sie sei „radikal links“ und schade ihrer eigenen Stadt. „Wenn jemand einen schlechten Job macht und ich den Eindruck habe, dass die Bedingungen (zur Ausrichtung von WM-Spielen) unsicher sind, dann würde ich Gianni anrufen, den phänomenalen Chef der Fifa, und ich würde sagen: ‚Lass es uns woanders hin verlegen.‘ Und er würde es machen.“ Vermutlich wäre Infantino davon zwar nicht begeistert, ergänzte Trump. „Aber er würde es ohne Weiteres machen. Er würde es machen. Und jetzt ist der richtige Zeitpunkt, es zu tun.“ Die USA, Kanada und Mexiko richten die Weltmeisterschaft im kommenden Sommer (11. Juni bis 19. Juli) gemeinsam aus. Allein 11 der 16 Gastgeberstädte sind in den Vereinigten Staaten – darunter Boston und die ebenfalls demokratisch regierte Westküstenmetropole Los Angeles . Gerade die kalifornische Millionenstadt geriet weltweit in die Schlagzeilen, als Trump dort vor Monaten beim ersten Einsatz dieser Art Soldaten aufmarschieren ließ – mit dem erklärten Ziel, Proteste gegen Razzien der Einwanderungsbehörde ICE zurückzudrängen. Später folgten Einsätze in weiteren Städten, für die trotz politischer Widerstände ebenfalls Nationalgardisten mobilisiert wurden. Olympia nicht in LA? „Wir würden es tun“ Trump sagte nun, er könne auch im Falle der Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles eine Verlegung des Ausrichtungsorts erwirken, falls die Stadt nach seinem Empfinden „nicht angemessen vorbereitet sein sollte“. Dafür sei wahrscheinlich ein anderes Verfahren nötig als bei der Neuvergabe von WM-Partien, „aber wir würden es tun“. Fifa-Chef Infantino pflegt enge Verbindungen zu Trump und war – zur Verwunderung vieler Beobachter – auch bei der jüngsten Zeremonie zur Unterzeichnung einer vom US-Präsidenten arrangierten Friedenserklärung für den Nahen Osten in Ägypten dabei. Die ägyptische Zeitung „Al-Masri al-Jum“ bezeichnete den Schweizer als „seltsamsten“ Gast des Gipfels in Scharm el Scheich, an dem zahlreiche Staats- und Regierungschefs wie Bundeskanzler Friedrich Merz teilnahmen. Infantino zeigt sich seit Jahren bei wichtigen weltpolitischen Anlässen und betont immer wieder die seiner Ansicht nach verbindende Kraft des Fußballs. Kritiker halten ihm unangebrachte Nähe zu Staaten und Regierungen vor, die demokratische Werte nicht teilen und grundlegende Menschenrechte missachten.