Sein Wechsel spaltete den Klub und verfolgt den FC Bayern bis heute! Die größten Transfer-Flops der jüngeren FCB-Geschichte

Luis Diaz entpuppt sich nach aktuellem Stand der Dinge als absoluter Glücksgriff für Sportvorstand Max Eberl und den FC Bayern – wie auch Michael Olise im vergangenen Sommer oder Harry Kane anno 2023. 

Doch die kostspieligen Volltreffer sind nur eine Seite der Bayern-Medaille auf dem Transfermarkt. In der Vergangenheit leistete sich der deutsche Rekordmeister schon so einige Fehlgriffe. Einer davon verfolgt den FCB bis heute. Ein anderer „Flop“, dem man die Tür gezeigt hatte, ist mittlerweile sogar so etwas wie ein Heilsbringer.

SPOX zeigt die größten Transfermissgeschicke der jüngeren FCB-Geschichte.

 

Joao Palhinha

Joao Palhinha

Noch so ein Transfer, der bei Bayern einfach nicht funktionierte – und der nun scheinbar nach seinem Abgang und durch den Tapetenwechsel wieder aufdreht. Palhinha kam für satte 51 Millionen Euro als Wunschspieler von Thomas Tuchel, nur eben leider erst nach dessen Entlassung nach München. Unter Vincent Kompany hatte er einen maximal schlechten Stand, weil Palhinha als defensivstarker Anker-Sechser nicht zu seiner Spielidee passte. Auch aufgrund einiger Verletzungen kam er nur auf 986 Spielminuten in seiner Debüt-Saison 2024/25 und überzeugte nicht wirklich. Nach nur einem Jahr ging’s per Leihe zu Tottenham, wo er sich sogar schon als dreifacher Torschütze einen Namen gemacht hat und unangefochtener Stammspieler ist. „Ich habe nicht die Chancen bekommen, die ich verdient hatte“, sagte er zuletzt mit Blick auf seine Bayern-Zeit: „Gerade ist es eine schöne Phase in meinem Leben. Ein neuer Verein, ein neues Projekt – und ich habe wieder Spaß.“ Die Spurs besitzen eine Kaufoption in Höhe von 30 Millionen Euro.

 

Bryan Zaragoza

Bryan Zaragoza

Weil Serge Gnabry und Kingsley Coman lange pausieren mussten, wurde der Transfer des Spaniers, der bereits für den Sommer 2024 fixiert war (Vertrag bis 2029 war schon unterschrieben), vorgezogen. Somit flossen für Zaragoza aus München koolportierte 17 Millionen Euro zum FC Granada. Eine aberwitzige Summe und ein kostspieliges Missverständnis. Der Tempodribbler kam in der anschließenden Rückrunde auf magere 171 Pflichtspielminuten, in denen ihm keine Torbeteiligung gelangen. Und mehr noch: Nach der Entlassung von Thomas Tuchel erhob Zaragoza schwere Vorwürfe gegen den Trainer, so habe dieser doch nicht ein einziges Mal mit ihm überhaupt gesprochen. Unter Tuchel-Nachfolger Kompany spielte er dann gar keine Rolle mehr, wurde zunächst an CA Osasuna verliehen, wo er sich nach gutem Start den Mittelfuß brach, und spielt nun auf Leihbasis bei Celta Vigo. Es existiert eine Kaufoption in Höhe von zwölf Millionen Euro.

 

Daley Blind

Daley Blind

Im Winter 2023 nutzten die Bayern seine missliche Lage in Amsterdam aus und so kam der flexibel einsetzbare Verteidiger ablösefrei nach München. Es war auch die Reaktion auf einige Verletzungssorgen in der Abwehr. Doch wirklich gebraucht wurde Blind nicht. Nach 157 Pflichtspielminuten war schon wieder Schluss. Immerhin: Aufgrund des BVB-Dramas am letzten Spieltag gegen Mainz 05 und Jamal Musialas Geniestreich in Köln darf auch er sich Deutscher Meister nennen.

 

Sadio Mane

Er war der Königstransfer des Sommers 2022 und kam für 32 Millionen Euro vom FC Liverpool. Ein Jahr später verließ er die Bayern durch die Hintertür schon wieder gen Wüste. Zwischen Weltstar Mane und München funkte es einfach nicht. In 38 Pflichtspiele traf er 12-mal und bereitete zudem sechs weitere Tore vor, an seine sportlichen Großtaten bei den Reds kam er aber nie heran. Sorgte zudem mit einem Faustschlag gegen Leroy Sane für einen Eklat. Weil er durchaus nicht zu unrecht kritisiert wurde, blaffte er gegen Saisonende auch Reporter an. „Ihr tötet mich jeden Tag!“ Nach nur einer Spielzeit wechselte er zu Al-Nassr – und die Bayern bekamen immerhin nahezu die gesamte Ablöse wieder rein.

 

Ryan Gravenberch

Der vielleicht größte Irrtum der Bayern in der jüngeren Vergangenheit. Nicht, weil man ihn holte, sondern weil man ihn nach nur einem Jahr wieder ziehen ließ. Zugegeben machten die Bayern mit ihm ein sattes Transferplus. 40 Millionen Euro kassierte der FCB vom FC Liverpool im Sommer 2023, nachdem die Münchner nur ein Jahr zuvor lediglich 18,5 Millionen an Ajax überwiesen hatte. Damals galt Gravenberch als eines der größten Mittelfeldjuwele Europas, doch weder unter Julian Nagelsmann, noch unter Thomas Tuchel konnte er sich als Stammspieler durchsetzen. Sehr zu seiner bitteren Überraschung. „Ich dachte: ‚Mal ernsthaft, was ist das?'“, sagte er in einem Interview nach der Saison, in der er nur 973 Spielminuten bekam, dem Telegraaf. Es waren seine letzten Worte als Bayern-Spieler in der Öffentlichkeit, anschließend wechselte er zu Liverpool und wurde dort in der abgelaufenen Saison zu einem der Schlüsselspieler im Mittelfeldzentrum auf dem Weg zum Gewinn der Meisterschaft.

 

Bouna Sarr

Bouna Sarr

Sein Name ist an der Isar untrennbar mit der Überspitzung Mega-Flop verbunden. Sarr kam 2020 als Last-Minute-Transfer für acht Millionen Euro von Olympique Marseille – und unterschrieb gleich mal einen Vierjahresvertrag. Diesen erfüllte er übrigens, und das wohl sehr zum Leidwesen der Bayern-Bosse. Diese hatten dem Franzosen ein so üppiges Gehalt gegeben, dass dieser selbst angesichts der vernichtenden sportlichen Perspektive nicht an einen Weggang dachte. Nach vier Jahren, 33 Pflichtspielen und 1293 Minuten war das Kapitel Sarr beim FCB endgültig geschlossen. Funfact: Bis heute ist der 33-Jährige vereinslos.

 

Marc Roca

Marc Roca

Der Spanier war als vielversprechendes Talent angetreten. Schon 2019 gab es Gerüchte, dass der damalige Sportvorstand Salihamidzic viel Geld für ihn in die Hand nehmen möchte. Doch die von Espanyol Barcelona geforderten rund 40 Millionen Euro waren den Bayern offenbar zu viel. 2020 klappte es nach dem Abstieg Espanyols dann doch – für „nur“ neun Millionen Euro. Sportlich konnte sich Roca aber nie so wirklich beweisen. Sowohl unter Hansi Flick als auch unter Julian Nagelsmann bekam er schlicht kein Vertrauen. 2022 brachte er den Bayern dennoch einen kleinen Gewinn ein. Für zwölf Millionen Euro wechselte Roca zu Leeds United. Auch dort lief es mehr schlecht als recht. Eine Leihe zu Real Betis wurde zum Glücksfall. Für 4,5 Millionen Euro wechselte er im vergangenen Sommer fest zurück nach Spanien und ist dort – wenn er nicht verletzt ist – Stammspieler.

 

Tiago Dantas

Kam 2020 als absoluter Wunschspieler von Hansi Flick, sorgte aber in München für eine Spaltung – obwohl er selbst dafür nichts konnte. Am Campus gab es Unruhe, weil der Portugiese bei der Zweitvertretung einen Platz für Talente wie Angelo Stiller oder Torben Rhein blockierte, bei den Profis war er chancenlos. Aus der Leihe wurde dementsprechend kein Kauf. Mittlerweile Stammspieler bei HNK Rijeka. Dantas Wechsel sucht die Bayern aber immer noch auf gewisse Art und Weise heim: Denn Stiller war dermaßen sauer auf die Dantas-Verpflichtung („Das war ein Schlag ins Gesicht!“), die seine Einsatzchancen bei den Profis weiter schmälerte, sodass das Eigengewächs seinen Herzensverein ablösefrei verließ und Reservetrainer Sebastian Hoeneß erst nach Hoffenheim und dann zum VfB Stuttgart folgte. Bei den Schwaben unersetzlicher Taktgeber im Mittelfeld, mittlerweile deutscher Nationalspieler, DFB-Pokalsieger – und womöglich in absehbarer Zukunft bei einem Weltklub. Real Madrid soll Stiller unter anderem auf dem Zettel haben, Xabi Alonso gilt als großer Befürworter.

 

Omar Richards

Der Engländer kam 2021 ablösefrei vom Zweitligist FC Reading. Durchsetzen konnte sich der pfeilschnelle Außenverteidiger aber nie. Und so ging es im Sommer 2022 wieder auf die Insel. Nottingham Forest bezahlte für Richards 8,5 Millionen Euro, was den sportlichen Flop vor allem wirtschaftlich lukrativ machte. Für Nottingham machte er bis heute kein einziges Profispiel, der Grund ist traurig. Im Test gegen Hertha BSC zog sich Richards einen Schienbeinbruch zu, danach kam er nicht mehr wirklich auf die Beine. Aktuell kickt er auf Leihbasis für Rio Ave.

 

Michaël Cuisance

Michaël Cuisance

Acht Millionen Euro, ein großes Ego und viele Vorschusslorbeeren – 2019 war Borussia Mönchengladbach froh, mit Cuisance Geld machen zu können. Und die Bayern fanden für ihn nie wirklich Verwendung. Für vier Millionen Euro wurde der Franzose 2021 an den FC Venezia verkauft. Mittlerweile in der 2. Liga als Mittelfeldchef von Hertha BSC aktiv.

 

Fiete Arp

Fiete Arp

Auch bei Arp gab es große Vorschusslorbeeren. Eines Tages könne er Robert Lewandowski beerben, hieß es. Doch das junge Talent, das 2019 für drei Millionen Euro vom HSV kam, floppte komplett. Spielte später nur noch für die Zweitvertretung, ehe es erst per Leihe und später ablösefrei zu Holstein Kiel ging. Dort in der Aufstiegssaison der Störche ein elementarer Bestandtteil, in der darauffolgenden Abstiegssaison immerhin mit zwei Treffern. Im Sommer wechselte er zu Odense BK und legte dort einen atemberaubenden Start mit sechs Toren und zwei Vorlagen in den ersten elf Pflichtspielen hin.

 

Alvaro Odriozola

Alvaro Odriozola

Der Spanier kam 2019 auf Leihbasis und gewann das Triple mit den Bayern. Aber beteiligt war er daran kaum. Fünf Einsätze sammelte er beim FCB, keiner davon war überzeugend. Und so ging es schnell zurück zu Real Madrid. Nach Leihstation bei der Fiorentina, bei der er immerhin Stammspieler war, gings für drei Millionen Euro von den Königlichen zurück zu Jugendklub Real Sociedad. Dort warfen ihn immer wieder Verletzungen zurück, aber auch ohne diese ist er nur Kurzarbeiter und Bankdrücker. Seit seinem Wechsel 2023 machte er nur 24 Pflichtspiele. Immerhin: bei seinem bis dato einzigen Einsatz in der laufenden Saison traf er gegen den FC Barcelona.

 

Renato Sanches

Renato Sanches

Nach einer starken EM 2016 zahlte der FC Bayern 35 Millionen Euro für den Golden Boy von 2016. Der Schritt nach München kam jedoch zu früh. Auch eine zwischenzeitliche und ebenfalls desaströse Leihe zu Swansea brachte keine Besserung. 2019 war die Ära von Sanches beim FCB endgültig beendet. Für 20 Millionen Euro wechselte er zu OSC Lille und anschließend dürften sich die Bayern-Bosse verwundert die Augen gerieben haben. In Lille wurde der Portugiese – wenn er gesund war – zu einem elementaren Spieler, gewann 2021 sensationell die Meisterschaft und wechselte anschließend zu PSG. Dort dann von zahlreichen Verletzungen heimgesucht. Mittlerweile ist der Stern Renato Sanches wieder verglüht. Aktuell spielt er auf Leihbasis für Panathinaikos Athen.

 

Douglas Costa

Douglas Costa

Der trickreiche Brasilianer verzauberte bei seinem ersten Aufenthalt in München die Bundesliga (2015 bis 2017), ehe er zu Juventus wechselte. Im Sommer 2020 holte ihn Hasan Salihamidzic für ein Jahr per Leihe zurück. Auch einige Spieler hatten sich für die Rückholaktion eingesetzt. Im Herbst überzeugte Costa noch, ehe seine Leistungen – wie schon beim ersten Abstecher -abflachten. Ein Haarriss im Fuß beendete seine Saison bereits im Februar. Die Bayern verzichteten auf einen Kauf und er kehrte nach Turin zurück. Nachdem dort sein Vertrag 2023 auslief, verkam er zum Wandervogel. Nach Stationen bei LA Galaxy, Fluminense und dem FC Sydney in Australien ist er aktuell vereinslos.

 

Sinan Kurt

Sinan Kurt

Kam 2014 unter großem Getöse und einem wutschnaubenden Max Eberl aus Gladbach. In München überwiegend in der A-Jugend und zweiten Mannschaft im Einsatz. Guardiola schenkte ihm ein Bundesliga-Spiel. Anschließend fiel er in Ungnade. Einer der Gründe: der frühe Ruhm als Profi stieg im zu Kopf. Party statt Training. Nach einem 1900 Euro teuren Helikopterflug im Kurzurlaub in Frankfreich für 74 Kilometer durfte er nicht mehr bei den Profis trainineren. 2016 folgte sein Wechsel zur Hertha. Der Beginn eines beachtlichen Absturzes. Nach drei Kurzeinsätzen wurde er auch dort aus dem Profitraining verbannt. Es folgten Karriere-Rettungsmissionen bei der WSG Tirol, dem SV Straelen und dem FC Nitra. Überall blieb er nicht lange. Mittlerweile ist er beim Bezirksligisten MSV Düsseldorf aktiv.

Serdar Tasci

Sollte nach Verletzungen von Jerome Boateng, Holger Badstuber, Medhi Benatia und Javi Martinez in der Abwehr aushelfen, erwies sich aber als nicht tauglich. „Wenn ich gewusst hätte, dass ich nicht spiele, hätte ich es nicht gemacht“, sagte er gegenüber der Bild. Also ging es für Tasci ein halbes Jahr später wieder zurück zu Spartak Moskau, wo er 2017 russischer Meister wurde. Bis Juli 2019 stand Tasci bei Basaksehir unter Vertrag. Danach lange vereinslos, ehe er seine Karriere offiziell beendete.

 

Jan Kirchhoff

Die halbe Liga jagte den Mainzer, der sich 2013 für den großen Schritt zum FCB entschied. Ob der mächtigen Konkurrenz war er nur Ergänzungsspieler, nach einer Leihe zu S04 ging er zu Sunderland. Karriereende nach zwei Jahren Uerdingen. Beim KFC ging er auch seine ersten Schritte als Trainer. Mittlerweile ist er in seine sportliche Heimat zurückgekehrt und coacht die U19 der Mainzer.

 

Nils Petersen

Nils Petersen

Als begehrter Zweitliga-Bomber standen Petersen 2011 alle Türen offen. Er wählte die des FC Bayern, fand sich aber bald in der 2. Mannschaft wieder. Anschließend erst zur Leihe und dann fest in Bremen. Beim SC Freiburg wurde er zur Legende, und hatte dort trotz fortgeschrittenen Fußballeralters noch einige Glanzmomente als Edeljoker. Nach dem Karriereende nun TV-Experte für RTL. 

 

Takashi Usami

Takashi Usami

Kam als Riesen-Talent Asiens 2011 nach München, landete aber bald in der zweiten Mannschaft. Nachdem weder Bayern noch später Hoffenheim die Kaufoption zogen, kehrte Usami zurück nach Japan. 2017 kehrte er von dort noch einmal zurück, beim FC Ausgburg geriet er aber schnell aufs Abstellgleis. Als auch eine Leihe zu Fortuna Düsseldorf keinen Erfolg brachte, ging’s endgültig zurück nach Japan, wo er nach wie vor aktiv ist und für Jugendklub Gamba Osaka sogar die Kapitänsbinde trägt.

 

Jose Ernesto Sosa

2009 als Versprechen für die Zukunft und Deisler-Ersatz nach München gewechselt, kam Sosa beim FCB nie wirklich zurecht. Nach 35 mäßigen Spielen und zwischenzeitlicher Leihe zu Estudiantes zog es ihn zur SSC Neapel. Auch im weiteren Verlauf der Karriere war er noch für große Klubs aktiv, so stehen Atletico Madrid, AC Milan und Fenerbahce in seiner Vita. Und das Beste: Sosa ist nach wie vor aktiv und kickt mit 40 Jahren für seinen Jugendklub Estudidantes.

 

Landon Donovan

Kam als Klinsmanns Wunschspieler auf Leihbasis im Winter 2009 und zog nach sechs enttäuschenden Kurzeinsätzen und nur drei Monaten in München weiter zum FC Everton. „Dass Klinsmann mich unbedingt wollte, war eine große Ehre“, sagte Donovan der Sport Bild: „Er selbst durchlebte als Trainer damals eine harte Zeit, stand in der Kritik. Das hat es natürlich auch schwer für ihn gemacht, auf mich zu bauen.“ Allerdings seien die drei Monate in München dennoch eine „großartige Erfahrung“ gewesen: „Jeden Tag mit Weltklasse-Spielern zusammenarbeiten zu dürfen, war super für mich.“

 

Alexander Baumjohann

Im SPOX-Interview verriet er, dass Trainer van Gaal seinen Namen beim ersten Training nicht kannte. Nach nur einem halben Jahr suchte er das Weite und ging zu Schalke. Dank dreier Einsätze in der Hinrunde darf er sich Double-Sieger 2010 schimpfen, mit Schalke gewann er noch einmal den DFB-Pokal, absolvierte in dem Wettbewerb aber keine einzige Minute für die Königsblauen. Immerhin: im Finale gegen Duisburg stand er im Kader. Über die Stationen Kaiserslautern und Hertha BSC brach er zu einem internationalen Abenteuer auf, an dessen Ende er in Australien das späte Karriere-Glück fand. Für Ex-Klub Sydney FC ist er mittlerweile als Sportdirektor tätig.

 

Edson Braafheid

Louis van Gaal lockte seinen Landsmann für zwei Millionen. Letztlich trug Braafheid das FCB-Trikot nur zwölfmal, wurde nach Glasgow verliehen und flog nach einem Streit mit van Gaal aus der Mannschaft. 2021 beendete er seine aktive Karriere bei den Palm Beach Stars in den USA.

 

Breno

Breno

Zwölf Millionen Euro ließ sich Bayern eines der größten Abwehrtalente der Welt 2008 kosten. Breno wurde aber nie wirklich warm mit Deutschland, brachte kaum Leistung und musste nach Brandstiftung in den eigenen vier Wänden sogar ins Gefängnis. Uli Hoeneß machte die Depressions-Erkrankung seines Spielers öffentlich, Gerüchte über Alkoholprobleme hielten sich wacker. Der Verein stellte sich hinter den Brasilianer, ermöglichte ihm als Freigänger eine bessere Zukunft, indem der Klub ihn als Jugendtrainer beschäftigte. Anschließend spielte Breno sogar nochmal ein paar Jahre in der Heimat für Sao Paulo und Vasco da Gama, ehe 2021 das engültige Karriereende folgte. 

 

Tim Borowski

Nach Ewigkeiten bei Werder ging es 2008 nach dem Ruf von Jürgen Klinsmann an die Isar. Louis van Gaal brauchte ihn nicht. Nach einer Saison (26 BL-Spiele) kehrte er nach Bremen zurück – und war kurzzeitig Co-Trainer von Florian Kohfeldt. Mittlerweile arbeitet er als TV-Experte für DAZN.

 

Massimo Oddo

Aufgrund der akuten Not auf den Außenverteidiger-Positionen kam Oddo 2008 per Leihe aus Mailand. Nach 18 nicht überzeugenden Auftritten ließ Bayern die Kaufoption verstreichen.

 

Jan Schlaudraff

Spielte sich in Aachen in den Kreis des DFB-Teams und kam 2007 zu den Bayern. Dort waren Luca Toni, Miroslav Klose und Lukas Podolski eine zu starke Konkurrenz. Ein Jahr später ging es zu Hannover 96, wo er durch magische Europa-League-Nächte und viele Torbeteiligungen zur Klublegende wurde. Er leitete als Sportdirektor für ein halbes Jahr zwischen 2019 und 2020 sogar die Geschicke des Klubs, danach war er zwei Jahre Geschäftsführer in Österreich bei St. Pölten, dem Partnerverein des VfL Wolfsburg. Aktuell ist er ohne Verein, allerdings wird er mit einem Wechsel zu Borussia Mönchengladbach in Verbindung gebracht, wo er gemeinsam mit „Buddy“ Jörg Schmadtke womöglich den zurückgetretenen Roland Virkus beerben könnte.

 

Julio dos Santos

Rund 2,5 Millionen Euro ließ sich Bayern die Dienste des Spielmachers kosten, der beim FCB den zum FC Chelsea abgewanderten Michael Ballack ersetzen sollte. Problem: Er spielte nur fünfmal durch, um anschließend an Wolfsburg, Almeria und Gremio ausgeliehen zu werden. Mittlerweile ist er Teamkoordinator beim paraguayischen Erstligisten Club Cerro Porteno.

 

Vahid Hashemian

Zwei Millionen überwies Bayern für den Hubschrauber, nachdem er Bochum 2005 in den UEFA-Cup geschossen hatte. Der Iraner floppte jedoch komplett. Bilanz: Ein Jahr, neun Spiele, kein Treffer. Wechselte dann nach Hannover. Nach der aktiven Karriere machte er seine Trainerlizenzen und war von 2019 bis 2022 Co-Trainer der iranischen Nationalmannschaft. Mittlerweile ist er Cheftrainer des iranischen Rekordmeisters Persepolis. Sein Co-Trainer? Na klar: Michael Oenning.

 

Ali Karimi

Als Asiens Fußballer des Jahres kam Karimi 2005 zu den Bayern, fortan war er aber nur Mitläufer mit vielen Verletzungen. 2011 folgte ein erneutes Bundesliga-Intermezzo mit zwei Einsätzen – allerdings bei Schalke. Womöglich der Lohn für sein wohl schönstes Tor im Dienste der Bayern. Das erzielte Karimi in seiner Debüt-Saison gegen den BVB.

 

Torsten Frings

Kam als Wunschspieler von Felix Magath und war im Mittelfeld gesetzt. Wurde aber nie warm mit dem Klub und kehrte zurück nach Bremen – immerhin machte der FC Bayern dabei ein kleines Transferplus von 725.000 Euro. Nach seiner Rückkehr zu Werder nochmal im zweiten Karriere-Glück und elementarer Spieler der Sommermärchen-WM 2006 und auf Jahre an der Weser nicht aus dem Mittelfeld wegzudenken. Spielte im Karriere-Winter nochmal in der MLS für Toronto, widmete sich dann seiner Trainer-Laufbahn. Nach Stationen bei Darmstadt 98 und dem SV Meppen seit nunmehr vier Jahren vereinslos.

 

Tobias Rau

Für 2,25 Millionen Euro kam Rau 2003 aus Wolfsburg. In zwei Jahren in München stand er nur 19-mal auf dem Platz. Ging 2005 zu Arminia Bielefeld und ist mittlerweile Sport- und Biologielehrer an der Peter-August-Böckstiegel-Gesamtschule in Werther, nahe seiner letzten Profistation Bielefeld.

 

Michael Wiesinger

War sechs Jahre Leistungsträger in Nürnberg, beim FC Bayern aber nur Reservist. Zwei Jahre mit gerade einmal 19 Einsätzen in der Liga, anschließend bei 1860 unter Vertrag. Nun Leiter der zuletzt viel gerühmten Nachwuchsabteilung in Nürnberg (Uzun, Jander etc.)

 

Andreas Herzog

Kam 1996 zusammen mit Förderer Otto Rehagel nach München, erlebte eine durchwachsene Saison, inklusive einer unfreiwillig intimen Begegnung mit Oliver Kahn, und kehrte nach nur einem Jahr nach Bremen zurück. Arbeitete zuletzt von 2022 bis 2023 als Assistent von Jürgen Klinsmann in Südkorea. Seit dessen Demission ist er ohne Klub, aber ein treuer Fußball-Begleiter in den hisigen Medien. In Österreich ist er TV-Experte bei Sky und schreibt zudem Kolumnen für die Kronen Zeitung.

 

Alain Sutter

1994 für 1,7 Millionen Euro aus Nürnberg gekommen, unter Trapattoni aber fehl am Platz. 30 Pflichtspiele, ein Treffer – ein Jahr später ging es nach Freiburg.

 

Jean-Pierre Papin

Er sollte 1994 im Sturm neben Emil Kostadinov glänzen, fasste aber nie wirklich Fuß. Nach zwei Jahren mit nur drei Toren in 27 Spielen ging es für den einstigen Weltstar weiter nach Bordeaux.