Der US-Präsident deutet an, er könne von den Demokraten regierten WM-Austragungsorten die Spiele entziehen. Die Fifa reagiert – und ein Fakt wird dem Vorhaben wohl einen Strich durch die Rechnung machen. Eine Drohung von Donald Trump erregte am Dienstag Aufsehen: Der US-Präsident postulierte im Weißen Haus, er könne Fifa-Präsident Gianni Infantino mit Leichtigkeit dazu bewegen, Städte wie Boston als Spielorte der Weltmeisterschaft 2026, die in den USA, Kanada und Mexiko ausgetragen wird, zu streichen . „Wenn jemand einen schlechten Job macht und ich den Eindruck habe, dass die Bedingungen (zur Ausrichtung von WM-Spielen) unsicher sind, dann würde ich Gianni anrufen, den phänomenalen Chef der Fifa, und ich würde sagen: ‚Lass es uns woanders hin verlegen.‘ Und er würde es machen“, sagte Trump. Mit seiner Äußerung deutete der 79-Jährige eine Instrumentalisierung des Fußball-Großereignisses in der Auseinandersetzung mit mehreren von den Demokraten regierten US-Metropolen an. Fifa-Boss Infantino sucht immer wieder die Nähe des Republikaners (mehr dazu lesen Sie hier ). Von den elf WM-Spielorten in den USA werden mit Boston, Atlanta, East Rutherford, Houston, Miami Gardens, Kansas City und Philadelphia derzeit sieben Städte von den Demokraten regiert. Hohe Regressforderungen drohen Allerdings: Nach t-online-Informationen kann auch Fifa-Präsident Infantino nicht einfach anordnen, einer Gastgeberstadt den Status zu entziehen und die dort geplanten Spiele an anderer Stelle auszutragen. Denn mit den „Host Cities“, also den Gastgeberstädten, bestehen feste Verträge, bei einem Vertragsbruch vonseiten der Fifa wäre wohl mit hohen Regressforderungen zu rechnen. Die Fifa reagierte am Mittwoch zurückhaltend auf Trumps Aussagen. „Sicherheit hat bei allen Fifa-Events weltweit Top-Priorität“, erklärte der Weltverband auf Anfrage von t-online. Und weiter: „Die Sicherheit fällt in die Zuständigkeit der Regierung, und diese entscheidet, was im besten Sinne der öffentlichen Sicherheit ist. Wir hoffen, dass jeder unserer 16 Spielorte bereit sein und alle nötigen Anforderungen erfüllen wird.“ Trump und seine Regierung sprechen seit geraumer Zeit von ausufernden Kriminalitätsproblemen in von den Demokraten regierten US-Städten und -Bundesstaaten. Gegen den Willen der eigentlich dafür zuständigen Gouverneure und Bürgermeister schickten sie bereits die Nationalgarde nach Washington DC, Los Angeles und Portland – zum Einsatz gegen „Antifa und andere inländische Terroristen“. Die Demokraten werfen dem Präsidenten Machtmissbrauch vor und verweisen unter anderem auf die tatsächlich vergleichsweise niedrigen Kriminalitätsraten und die insgesamt ruhige Lage in den betroffenen Städten.