Wintersport: Snowboard-Olympiasieger Benjamin Karl kritisiert ÖSV scharf

Benjamin Karl ist Olympiasieger und fünffacher Weltmeister. Doch der Snowboard-Star ist sauer auf seinen eigenen Verband – und vermisst Wertschätzung. Für die Athleten, die Schnee und Eis lieben, beginnt in Kürze eine besondere Saison. Denn im kommenden Jahr stehen ab Februar Olympische Winterspiele in Mailand und Cortina d’Ampezzo an. Doch nicht überall ist die Stimmung gut. Der österreichische Snowboarder Benjamin Karl zum Beispiel kritisiert seinen eigenen Verband scharf. Der Olympiasieger von 2022 sagte dem „Kurier“ aus Österreich: „Diese Herabwürdigung von unserem eigenen Verband ist ein Wahnsinn.“ Warum? „Wir können nie nach Übersee fahren zum Trainieren. Wir reden hier vom großen ÖSV. Und wir reden vom Training auf allerhöchster Ebene und Weltcupniveau.“ „Weiß nicht, ob das nötig war“: Weltcup-Auftakt in Sölden – Ski-Ass übt Kritik „Das darf nicht passieren“: Ski-Ass zu Tod von Kollege Er habe den Verband gefragt, was passieren würde, wenn in Österreich nicht genug Schnee zum Trainieren liegen würde. Daraufhin habe er „wir hoffen“, als Antwort vom Verband erhalten. Für Karl unbefriedigend, gerade mit Blick auf die Medaillen bei den vergangenen Spielen in Peking. „Wird nicht gewürdigt, welche Leistungen wir bringen“ Dort holten die österreichischen Snowboarder viermal Edelmetall. Drei Medaillen davon waren Gold. Neben Karl kürte sich auch Anna Gasser im Big Air zur Olympiasiegerin, ebenso wie Alessandro Hämmerle im Snowboardcross. Zudem sicherte sich Daniela Ulbig Bronze im Parallelriesenslalom. Karl meinte beim „Kurier“ allerdings: „Es ist einfach kein Geld da, damit wir wirklich professionell trainieren. Das nagt seit Jahren an mir. Es wird einfach nicht gewürdigt, welche Leistungen wir bringen.“ Laut Karl sei es unter dem früheren Präsidenten des ÖSV, Peter Schröcksnadel, besser gewesen. Er monierte, dass die neue Präsidentin, Roswitha Stadtlober zwar die Skifahrer, nicht aber die Snowboarder besucht habe. „Fühle mich wie das Letzte“ „Momentan fühle ich mich aber wie das Letzte“, so Karl, der nach der kommenden Saison seine Karriere beenden will. Und auch dazu wurde der 40-Jährige deutlich: „Olympiasieger bin ich schon. Ein weiterer WM-Titel wäre nichts mehr als ein Wikipedia-Eintrag. Es gibt im Snowboarden keine großen Ziele mehr, die mich motivieren. Die Heim-WM 2027 interessiert mich auch nicht. Ich habe mir den Arsch aufgerissen, aber ich bin jetzt müde vom vielen Kämpfen.“ Und was ist der Plan des Olympiasiegers? Aufs Rad steigen, wie er erzählte. „Weil ich nicht einsehe, dass man mit 40 nicht mehr leistungsfähig ist“, so Benjamin Karl.