Wintersport: Rückkehr von Russen? Internationaler Skiverband stimmt ab

Dürfen russische Athletinnen und Athleten wieder an Wettbewerben teilnehmen? Der Präsident des Internationalen Ski- und Snowboardverbands äußerte sich. Der Internationale Ski- und Snowboardverband (Fis) steht vor einer wegweisenden Entscheidung: Am Dienstag soll geklärt werden, ob russische Sportlerinnen und Sportler zur Olympia-Saison zurückkehren dürfen. Fis-Präsident Johan Eliasch hat dabei eine klare Haltung: Er unterstützt eine Rückkehr. Das geht aus einem Schreiben hervor, das Eliasch am Montag vergangener Woche an die nationalen Verbände adressierte und aus dem der norwegische Rundfunk NRK zuerst zitierte. „Einen Stein auf einem Stein bekommen“: Sport-Star hat sich auf Safari verlobt Ski-Ass operiert: Acht Schrauben im Rücken Darin betont der Präsident, dass die Fis „politisch neutral“ sei – ein „heiliges Prinzip“. Sport verbinde Menschen „wie nichts anderes“, internationale Wettbewerbe könnten „Brücken zwischen Völkern und Nationen“ bauen. Zudem unterstreicht Eliasch, dass sich kein Athlet aussuche, wo er geboren wurde. Sportlerinnen und Sportler dürften nicht „aus politischen Gründen als Waffe missbraucht“ werden. „Es ist und bleibt eine schwierige und vielschichtige Diskussion“ Der Brief wurde von Präsident Eliasch, Generalsekretär Michel Vion und CEO Urs Lehmann unterzeichnet. Die nationalen Verbände wurden darin aufgefordert, bis vergangenen Freitag ihre Sicht zum Thema kundzutun. Diese Umfrage soll als Grundlage für die Entscheidung dienen, die das Fis-Council nun treffen möchte. Auch der Deutsche Skiverband (DSV) wurde gefragt. „Es ist und bleibt eine schwierige und vielschichtige Diskussion, in der es keine einfache oder eindeutige Lösung gibt“, sagte DSV-Vorstand Stefan Schwarzbach dem Sport-Informations-Dienst (SID): „Entsprechend respektieren wir die unterschiedlichen Bewertungen und Ansichten. Nach sorgfältiger Abwägung sind wir als Deutscher Skiverband aber zu der Einschätzung gekommen, dass die Argumente gegen eine Teilnahme russischer und belarussischer Athletinnen und Athleten überwiegen.“ „Entscheidung gegen Teilnahme wäre daher nachvollziehbar“ „Letztlich muss die Entscheidung durch das höchste Gremium, das Fis-Council, getroffen werden“, so Schwarzbach weiter: „Wir können nachvollziehen, dass es Positionen gibt, die eine Rückkehr unter neutraler Flagge befürworten. Wir sehen aber nach wie vor die große Gefahr, dass der Sport in beiden Ländern für politische Zwecke missbraucht wird. Eine Entscheidung gegen eine Teilnahme wäre aus unserer Sicht daher nachvollziehbar – auch wenn sie erneut diejenigen trifft, die am wenigsten dafür können: die Athletinnen und Athleten selbst, die seit drei Jahren die Leidtragenden sind.“ In der „Regierung“ des Weltverbandes sitzt auch der ehemalige DSV-Präsident Franz Steinle. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte der Sportnation Russland die Rückkehr im September angesichts des fortlaufenden Angriffskriegs gegen die Ukraine noch verweigert. Norwegen: Situation sei „unverändert“ Sportlerinnen und Sportler aus Russland sind bei Olympia in Mailand 2026 aber wie in Paris 2024 als Einzelathleten unter neutraler Flagge und bei Erfüllung bestimmter Kriterien zugelassen. Das Internationale Paralympische Komitee (IPC) gestattete Russland dagegen den vollen Zugang, sofern die jeweiligen internationalen Sportartenverbände zustimmen. Der Biathlon-Weltverband IBU hat bereits beschlossen, dass sowohl der russische Biathlon-Verband als auch einzelne Starter gemäß der Entscheidung des IBU-Kongresses vom September 2022 weiterhin ausgeschlossen bleiben. Vor der Fis-Entscheidung betonte etwa die norwegische Verbandspräsidentin Tove Moe Dyrhaug, es bestehe „kein Zweifel“ an ihrem Standpunkt: „Wir wollen die Russen nicht zurück haben.“ Die Situation sei schließlich „unverändert, sie hat sich sogar eher noch verschlechtert“.