Darts-EM: Luke Littler verhöhnt deutschen Darts-Star Schindler

Spannender hätte es Martin Schindler kaum machen können. In einem nervenaufreibenden Match schlägt er seinen Rivalen Chisnall – und erreicht in Dortmund erstmals die zweite Runde. Martin Schindler hat bei der Darts-Europameisterschaft sein Dortmund-Trauma überwunden und zum ersten Mal in der Westfalenhalle die zweite Runde erreicht. Dank einer beeindruckenden Aufholjagd gewann Deutschlands Nummer eins vor knapp 3.000 Zuschauern gegen den Engländer Dave Chisnall mit 6:5 und trifft nun am Samstag auf Ryan Joyce. Der 24. der Weltrangliste hatte sich direkt zum Auftakt gegen Luke Woodhouse durchgesetzt (6:3). Kurz vor dem Start der EM in Dortmund war Schindler wegen einer Äußerung noch in die Schusslinie von Darts-Wunderkind Luke Littler geraten. Schindler hatte am vergangenen Wochenende bei der German-Darts-Championship 6:4 gegen den Iren William O’Connor gesiegt und sagte dazu bei „Darts News“: „Er war gnadenlos, er war sehr stark im Scoring mit 180ern und 140ern. Aber dann hat er ein paar Chancen ausgelassen und mir war klar, dass er dieses Niveau nicht halten würde – nicht einmal Luke Littler kann das – und das tat er auch nicht.“ Littler bekam das versteckte Kompliment offenbar in den falschen Hals und postete die Aussagen des Deutschen in einer Instagram-Story versehen mit einem verhöhnenden Kommentar. Littler schrieb: „Ich lebe mietfrei in seinem Kopf“ – was so viel bedeutet wie: Schindler kann einfach nicht aufhören, über mich nachzudenken. Littler gilt als Turnierfavorit Der amtierende Weltmeister Littler, der als Turnierfavorit gilt, steigt am Freitag in die EM ein, der 18-Jährige muss sich gegen Raymond van Barneveld beweisen. Der nervenstarke Schindler ließ sich indes beim EM-Auftakt nicht aus der Fassung bringen. Zwischenzeitlich hatte er schon 0:3 hinten gelegen, bisher war bei vier Teilnahmen in Dortmund stets in der ersten Runde Schluss. „Mir bedeutet der Sieg natürlich viel, weil ich mir selbst bewiesen habe, dass ich auch bei einem Major in Deutschland meine Leistung abrufen und liefern kann“, sagte er. „Das heute war wichtig und ich darf noch bleiben.“ Mit dem Sieg gegen Chisnall unterstrich der 29-Jährige seine starke Form. Erst kürzlich hatte er als erster Deutscher überhaupt den Sprung unter die besten 16 der Weltrangliste geschafft. In Hildesheim vor einer Woche erreichte er bei der German Darts Championship die dritte Runde. Die bis Sonntag laufende EM gilt als Auftakt der heißen Saisonphase, die die Spieler wieder nach England führt. Nach dem Event in Dortmund folgen der Grand Slam in Wolverhampton und die Players Championship Finals in Minehead. Der Höhepunkt ist die XXL-WM in London zum Abschluss.