Er hat Schalke in ruhige Fahrwasser geführt. Langfristig kann sich Trainer Miron Muslić jedoch eine andere Aufgabe vorstellen. Als Miron Muslić im Sommer beim Traditionsklub Schalke 04 übernahm, war der Verein sportlich am Boden. Nur wenige Monate später hat der 43-Jährige die Mannschaft auf Aufstiegskurs gebracht – und sich dabei fest mit dem Klub verbunden. „Ich bleibe für immer Mitglied von Schalke 04, zu 100 Prozent. Egal, wie sich die Wege mal trennen werden“, sagte Muslić dem „Kicker“. Schalke sei ein Teil von ihm, habe einen festen Platz in seinem Herzen. Weltcup-Auftakt in Sölden: Ski-Ass gelingt Coup – Familie weint im Ziel Dennoch verfolgt der Trainer langfristig ein anderes Ziel. „Ich möchte eines Tages Nationaltrainer von Bosnien-Herzegowina sein“, sagte Muslić: „Und daran glaube ich auch. Die Grundvoraussetzungen passen einfach zu gut – meine Geschichte, meine Verbundenheit, die Liebe zu meinem Heimatland. Ich weiß nicht, wann der Tag sein wird, aber ich freue mich auf den Tag.“ „Menschen haben unsere Arbeit zu schätzen gelernt“ Muslić wurde in Bosnien geboren, besitzt die österreichische Staatsbürgerschaft. Als Kind flüchtete er mit seiner Familie vor dem Bürgerkrieg nach Tirol. Dort lernte er früh, sich durchzusetzen. Noch während seiner aktiven Karriere – meist in unteren Ligen – stieg er ins Trainergeschäft ein, zunächst im Jugendbereich. Über Stationen beim SV Ried, Cercle Brügge und Plymouth Argyle führte ihn sein Weg schließlich nach Gelsenkirchen. Die Aufgabe auf Schalke sieht Muslić als große Herausforderung. Den Klub bezeichnete er als „vielleicht die aktuell kniffligste Challenge im deutschen Profifußball“. Der 1:0-Erfolg gegen Darmstadt 98 am Freitag war ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Dass er plötzlich im Fokus eines großen Klubs steht, stört ihn nicht. Muslić erklärte, er sei ruhig geblieben – damals wie heute. „Ich war ruhig vor vier Monaten, als sich viele über meine Verpflichtung gewundert und gefragt haben, was dieser Unbekannte aus Tirol denn hier will – und ich bleibe ruhig, wenn ich spüre, dass die Menschen unsere Arbeit in nur vier Monaten sehr zu schätzen gelernt haben“, sagte er.