2. Bundesliga: Hannover gewinnt hitziges Derby – FCK verspielt Heimsieg

Hannover 96 lässt Eintracht Braunschweig im Niedersachsenderby keine Chance. Kaiserslautern verpasst einen Big Point im Aufstiegskampf. Hannover 96 hat das emotional aufgeladene Niedersachsenderby in der 2. Bundesliga bei Eintracht Braunschweig mit 3:0 (2:0) für sich entschieden. Mit dem Auswärtssieg schloss 96 wieder zu den Aufstiegsplätzen auf und liegt mit 20 Punkten jetzt auf Rang vier in der Tabelle. Der Sieg gegen den Erzrivalen hatte zwei Hauptdarsteller: Der finnische Nationalstürmer Benjamin Källman (32./36.) schoss zwei Tore für die 96er. Und Braunschweigs Erencan Yardimci sah schon in der 20. Minute die Rote Karte. Der 23 Jahre alte Stürmer hatte seinen Gegenspieler Boris Tomiak mit beiden Händen an den Hals gefasst. Die mehr als 70-minütige Überzahl nach dieser Würgegeste spielten die fußballerisch deutlich stärkeren Gäste souverän aus. Daisuke Yokota (61.) traf noch nach der Pause. Die Polizei sicherte das Spiel mit einem Großeinsatz ab. Und bis auf eine kurze Unterbrechung, die durch das Abbrennen von Pyrotechnik im Hannover-Block schon in der vierten Minute ausgelöst wurde, blieb es zumindest im Stadion weitgehend ruhig. Wegen eines Sanitäter-Einsatzes auf der Tribüne stellten sogar beide Fangruppen in der zweiten Hälfte kurzzeitig die Unterstützung ein. Wie viel Gift trotzdem in diesem Derby steckt, zeigte sich bei dem Platzverweis. Yardimci und sein Gegenspieler gerieten aneinander, obwohl das Spiel nach einem Foul an anderer Stelle gerade unterbrochen war. Blackout und Platzverweis des Türken verunsicherten die Gastgeber völlig. Beim 0:1 ließen gleich drei Braunschweiger den Vorlagengeber Mustapha Bundu laufen. Beim 0:2 sah Torwart Ron-Thorben Hoffmann schlecht aus. Ein dritter Treffer von Källman zählte wegen Abseits nicht (47.). Nach der Roten Karte spielte in diesem einseitigen Derby nur noch Hannover. 1. FC Kaiserslautern – 1. FC Nürnberg 1:1 Der 1. FC Nürnberg tritt mit Trainer Miroslav Klose derweil weiter auf der Stelle. Der „Club“ kam am Sonntagnachmittag beim 1. FC Kaiserslautern aber immerhin zu einem 1:1 (0:1) und verhinderte durch einen ganz späten Elfmetertreffer eine Niederlage. Der Vorsprung auf einen Abstiegsplatz beträgt nach zehn Spieltagen lediglich zwei Punkte. Daniel Hanslik hatte die Hausherren in der 45. Minute zunächst in Führung gebracht, Robin Knoche (90.+3) sorgte mit seinem Treffer per Foulelfmeter in der Schlussphase immerhin für einen Achtungserfolg. Kaiserslautern bleibt durch das Remis in Reichweite der Spitzengruppe. Die unter Zugzwang stehenden Nürnberger versteckten sich am Betzenberg nicht und hatten durch einen Foulelfmeter die frühe Chance zur Führung. Doch Julian Justvan rutschte aus, schoss sein Standbein an und der Ball flog letztlich über das Tor (15.). Das rächte sich kurz vor der Pause, als Hanslik nach einem missglückten Nürnberger Klärungsversuch humorlos ins rechte Eck traf. Die riesige Möglichkeit, postwendend zu antworten, vergab der Nürnberger Rafael Lubach (45.+2). Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit blieben die bemühten Gäste glücklos. Der Distanzschuss von Adam Markhiev verfehlte sein Ziel nur knapp (55.). Spielerisch fiel dem Club indes wenig ein, Kaiserslautern verteidigte den Vorsprung in einer intensiven, aber zunehmend ereignisarmen Partie souverän. Die zweite Chance vom Punkt ließ sich Nürnberg dann nicht mehr nehmen: Knoche traf, nachdem der Elfmeter zuvor minutenlang überprüft worden war. 1. FC Magdeburg – Preußen Münster 2:0 Schlusslicht 1. FC Magdeburg hat mit Interimstrainer Petrik Sander den ersten Heimsieg der Saison eingefahren. Mit dem glücklichen 2:0 (0:0) gegen Preußen Münster gelang im fünften Anlauf endlich der erste Heimerfolg. Maximilian Breunig (75. Minute) sorgte vor 23.002 Zuschauer per Elfmeter für die Führung und beendete somit die 524 Minuten anhaltende Torflaute bei den Elbestädtern. Dann erhöhte Rayan Ghrieb (90.+2). Der 64 Jahre alte Sander, der mit Pascal Ibold den FCM auch beim DFB-Pokalspiel am Mittwoch beim FV Illertissen (ab 18 Uhr im Liveticker bei t-online) betreuen soll, verzichtete nach dem 0:0 in Darmstadt auf einen Wechsel. Preußen-Trainer Alexander Ende war aufgrund von vielen Verletzungsausfällen und einer Gelbsperre zu fünf Veränderungen in der Startelf gezwungen. Magdeburg begann zurückhaltend, konnte aber schon nach sieben Minuten jubeln. Doch der sehenswerte Schuss in den Winkel von Baris Atik wurde nach VAR-Eingriff wegen Abseits zurückgenommen. Münster hatte deutlich mehr Ballbesitz, nutzte dies aber nicht. Nach dem Wechsel war das Spiel weiter sehr intensiv, wobei alle Statistikwerte für Münster sprachen. Der agile Atik (58./61.) hatte beste Chancen zur Führung, es fehlte an der Präzision. Nachdem Alexander Nollenberger im Strafraum vom zurückeilenden Malik Batmaz völlig übereifrig von den Beinen geholt wurde, gab es Elfmeter. Diesen verwandelte Breunig (75.) sicher. Dann erhöhte der eingewechselte Rayan Ghrieb in der Nachspielzeit zum 2:0.