Wintersport: Ex-Ski-Star Rasmus Windingstad macht Bipolare Störung publik

Rasmus Windingstad war als Sportler erfolgreich. Nur wenige Monate nach seinem Karriereende macht der Ex-Ski-Star seine psychische Erkrankung publik. Er gehörte zu den erfolgreichsten norwegischen Skirennfahrern und gewann bei den Olympischen Spielen 2022 Bronze mit der Mannschaft. Im August beendete Rasmus Windingstad seine Karriere. Nur wenige Monate später hat der 31-Jährige nun seine bipolare Störung publik gemacht und darüber in einem Interview gesprochen. Auf Instagram teilte Windingstad in seiner Story seinen Fans nun mit: „Vor einigen Jahren wurde bei mir eine bipolare Störung Typ 2 diagnostiziert. Natürlich gab es viele Höhen und Tiefen, aber bevor ich die Diagnose erhielt, war mein Leben um einiges schwieriger. Über die psychische Gesundheit von Sportlern wird nicht genug gesprochen, deshalb bin ich hier. Mehr dazu später (glaube ich).“ „Hat zwischen uns nicht funktioniert“: Biathlon-Paar bestätigt Trennung Bei Weltcup-Auftakt: Ski-Ass gelingt Coup – Familie weint im Ziel Eine bipolare Störung ist eine schwerere chronische Erkrankung der Psyche. Betroffene erfahren Stimmungsschwankungen bis hin zur Depression. Bei der Erkrankung des Typ 2 dauern die Depressionen länger. „Alle Logik und Vernunft verschwinden“ Dem norwegischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk NRK sagte Windingstad in einem Interview zudem: „Seit ich 19 Jahre alt bin, habe ich tiefe Tiefpunkte und große Herausforderungen mit meiner psychischen Gesundheit erlebt.“ Vor zwei Jahren habe er dann seine Diagnose bekommen. Er könne selbst nicht glauben, wie anders er sei, wenn er „gesund“ ist. Er beschreibt den Zustand seiner Krankheit so: „Alle Logik und Vernunft verschwinden aus dem Fenster, und man bleibt mit Negativität und Gedanken zurück, die zu niemandem gehören.“ Laut eigenen Aussagen komme die Depression ein bis zweimal pro Jahr. Die Anzeichen dafür erkenne er inzwischen auch. „Um dir selbst noch mehr zu schaden“ „Ich habe extreme Schwierigkeiten, ein Gespräch zu führen, mache viele Pausen und denke viel nach. Was ich sage, ergibt nicht viel Sinn und hat keinen Zusammenhang“, so Windingstad. Zudem habe er dann Einschlafprobleme. Er könne sich um 22 Uhr ins Bett legen und um 3 Uhr nachts noch immer wach sein. Warum? „Du bist so destruktiv in deinen Gedanken, aber du weißt, was gesund und gut für dich ist. Also tust du das Gegenteil. Um dir selbst noch mehr zu schaden“, meint der frühere Weltklasse-Fahrer. Zuletzt habe er im Februar, März und April dieses Jahres eine Depression gehabt. Zwischenzeitlich habe er auch Suizidgedanken gehabt. „Ja. Ich war dort, ja. Ich war nicht oft dort, also gibt es offensichtlich einige Tiefpunkte, die tiefer sind als andere“, meinte Rasmus Windingstad im Interview. Als er auf dem Podest stand: „Wollte nur weg von dieser Situation“ Zudem erinnert er sich an einen Tag, an dem es ihm im Februar 2023 während des Weltcups nicht gut ging. Windingstad landete damals als Dritter auf dem Podest. Innerlich sah es ganz anders in ihm aus, wie er NRK nun berichtete. „Ich musste nach dem dritten Platz gute Laune vortäuschen. Dass ich es überhaupt geschafft habe, bei diesem Rennen an den Start zu gehen … Ich wollte eigentlich nur weg von dieser Situation.“ Nun will der frühere Hochleistungssportler mehr über mentale Gesundheit bei Sportlern sprechen. Unterstützung bekommt er dabei von dem norwegischen Ski-Star Aleksander Aamondt Kilde, dem Verlobten von Weltcup-Rekordhalterin Mikaela Shiffrin . Dieser schrieb bei Instagram zu dem Interview: „Zeigt Stärke, indem er ein wichtiges Thema beleuchtet.“ Hinweis: Falls Sie viel über den eigenen Tod nachdenken oder sich um einen Mitmenschen sorgen, finden Sie hier sofort und anonym Hilfe.