Carlo Ancelotti steht bei Real Madrid vor dem Abschied. Die Frage ist nur: wann? Eine Trennung noch vor dem Saisonende steht im Raum. Hat das Folgen für den Top-Nachfolgekandidaten Xabi Alonso? Die Zeichen stehen auf Abschied – im doppelten Sinne. Dass Erfolgstrainer Carlo Ancelotti Real Madrid in diesem Sommer verlässt, ist so gut wie ausgemacht. Spätestens nach dem verlorenen Endspiel gegen den Erzrivalen FC Barcelona in der Copa del Rey am vergangenen Wochenende ist das Aus nach vier Jahren mehr als wahrscheinlich – trotz Vertrages bis 2026. Spekuliert wird noch darüber, wann genau Ancelotti die Königlichen verlässt: vor oder nach der Klub-WM. Denn der Italiener hat bereits einen neuen Trainerjob in Aussicht, der zu einem Abgang noch vor dem offiziellen Saisonende führen könnte. Der Ex-Bayern-Trainer soll sich laut „Marca“ mit dem brasilianischen Verband bereits über einen Vertrag als Nationaltrainer der Seleção einig sein, nur noch die Unterschrift fehle. Verlässt Ancelotti Madrid noch vor der Klub-WM? Der Knackpunkt: Wie „The Athletic“, der britische Sender Sky und Transfer-Experte Fabrizio Romano übereinstimmend melden, soll Ancelotti den Rekord-Weltmeister bereits bei den anstehenden WM-Quali-Spielen in Ecuador und gegen Paraguay betreuen. Diese finden jedoch bereits Anfang Juni statt. Die Klub-WM startet dagegen erst Mitte Juni. Für diesen Fall ist klar: Real bräuchte sofort einen Nachfolger, der die Mannschaft beim lukrativen Turnier in den USA trainiert – und womöglich auch darüber hinaus. Kommt damit Leverkusens Meistertrainer Xabi Alonso noch früher ins Spiel als gedacht? Der Ex-Real-Profi gilt ohnehin als Anwärter Nummer eins auf die Ancelotti-Nachfolge. Durch das Detail in Ancelottis Vertrag mit dem brasilianischen Verband, dass er bereits im Juni dort auf der Bank sitzen soll, könnte alles nun ganz schnell gehen. Für Alonso würden zwischen dem letzten Bundesligaspiel mit Bayer am 17. Mai und dem Start der Klub-WM am 14. Juni genau vier Wochen liegen. Theoretisch wäre das machbar. Ob sich der 43-Jährige jedoch auf die kurze Vorbereitungszeit und keinerlei Pause vor dem Start seines neuen Jobs einlässt, darf bezweifelt werden. Zuletzt ließ er jedoch Raum für Spekulationen, die darauf hindeuten, dass er nur noch auf ein Zeichen Reals wartet, um seinen Wechsel offiziell zu machen. „Das ist nichts, was ich entscheide“, äußerte Alonso. Womöglich spielte er auch darauf an, dass intern die Entscheidung schon gefallen ist, Leverkusen mit der Verkündung des Abschieds aber warten will, bis die Meisterschaft endgültig entschieden ist. Am Wochenende könnte es so weit sein. Real: Übernimmt Alonso direkt oder gibt es eine Interimslösung? Aus Madrids Sicht wäre für den Fall, dass Ancelotti tatsächlich schon im Juni als Nationaltrainer Brasiliens anheuert, auch eine Interimslösung denkbar – bevor zur kommenden Spielzeit, die am 16. August beginnt, der neue Coach übernimmt. Angesichts der Kurzfristigkeit erscheint dies die wahrscheinlichste Variante. Als Übergangstrainer für die Klub-WM kämen interne Lösungen infrage. Etwa Santiago Solari, der aktuell als Direktor Profifußball fungiert, und in der Saison 2018/19 bereits für einige Monate als Chefcoach der Madrilenen tätig war. Oder Vereinslegende Raul, der derzeit Reals zweite Mannschaft trainiert. So oder so: Wie es aus Spanien heißt, sind sowohl Real als auch Ancelotti an einer sauberen Trennung interessiert. Vereinschef Florentino Pérez soll sogar bereit sein, Ancelottis Gehalt über elf Millionen Euro für das noch ausstehende Vertragsjahr fortzuzahlen. Außerdem soll der 65-Jährige den Königlichen als Klub-Botschafter erhalten bleiben. Fazit: Die Wahrscheinlichkeit, dass der neue Trainer von Real Madrid Xabi Alonso heißt, ist groß. Offen scheint nur, wann dies offiziell verkündet wird und wann Alonso sein neues Amt antritt.