Matchbälle für New York. Nach dem ersten Heimsieg überhaupt in der Serie zwischen den Knicks und den Celtics stehen die New Yorker kurz vor dem Einzug in die Conference Finals. Bei den Gästen überwiegen die Sorgen.
New York Knicks (E3) – Boston Celtics (E2) 121:113, Serie 3-1
Die New York Knicks stehen kurz davor, den amtierenden Meister aus den Playoffs zu boxen und in die Conference Finals einzuziehen. Das sah zur Halbzeit allerdings noch ganz anders aus. Denn nach einer 62:51 Führung für die Celtics, mit dem Pausenpfiff, war der NBA-Champion kurz davor, die Serie mit dem zweiten Sieg in New York auszugleichen. Doch Knicks-Coach Tom Thibodeau ließ sich einen eigentlich simplen Kniff einfallen, der die Celtics anscheinend überraschte.
Denn im dritten Viertel ließ er seine Starting Five die gesamte Zeit auf dem Platz und plötzlich liefen die Knicks mit einem 37:23 im dritten Viertel heiß. „Sie haben uns früh wehgetan. Ich liebe es, wie wir zurückgeschlagen haben. Wir waren härter und disziplinierter in der zweiten Hälfte“, berichtete der Coach nach dem Spiel.
Im Schlussabschnitt ging es dann heiß her. Mit 6:12 auf der Uhr glich Jayson Tatum aus, im direkten Gegenzug traf OB Anunoby von Downtown zur Führung für die Knicks, die sie bis Spielende nicht mehr abgeben sollten. Zu allem Überfluss leistete sich das Team aus Boston einen Turnover mit möglichen weitreichenden Folgen. Jayson Tatum, der mit 42 Punkten (16–28 FG) einen überragenden Auftritt aufs Parkett legte, wollte hinter dem verlorenen Ball her, verletzte sich dabei aber am rechten Fuß und konnte in den letzten Minuten nicht mehr mithelfen.
Spätestens jetzt ließen die Knicks nichts mehr anbrennen und feierten den ersten Heimsieg in der Playoff-Serie.
Überragende Starting-Five: Die Knicks brauchen ihre Bank nicht
Bei den Knicks erwischte vor allem ein Mann einen Sahne-Tag: Jalen Brunson. Der Point Guard traf gute Entscheidungen und kam am Ende auf überragende 39 Punkte und 12 Assists. Der Spieler des Spiels erklärte, warum das Team aus New York vor allem in Halbzeit zwei so überragenden performte: „Ich denke, es war ein Gefühl der Dringlichkeit, der Verzweiflung, einfach das Wissen, dass wir eine große Chance haben.“
Doch auch alle anderen Starter, mit Ausnahme von Josh Hart (6 Punkte, 9 Rebounds, 5 Assists, 2–7 FG), waren in Spiel 4 in absoluter Top-Form. OG Anunoby (20 Punkte, 8–14 FG) machte wie erwähnt extrem wichtige Körbe für den Spielverlauf, Karl-Anthony Towns (23 Punkte, 11–15 FG) bestach mit einer tollen Wurfquote, die nur durch seine schwache Dreierausbeute (0–3) etwas getrübt wurde, und auch Mikal Bridges (23 Punkte, 11–21 FG) knackte die 20-Punkte-Marke.
Von der Bank kamen nur 10 Punkte – mehr brauchten die Knicks allerdings nicht. Nun hat das Team aus New York drei Chancen, um das erste Mal seit 2000 in die Conference-Finals einzuziehen. Am Ende entschieden vor allem die Wurfquote (54,3 %: 48,1 %) und die Dominanz unter den Brettern (43:31 Rebounds) das Spiel zugunsten des Heim-Teams.
JALEN BRUNSON PUTS ON A CLINIC IN GAME 4!!
🌟 39 PTS
🌟 12 AST
🌟 5 REB
🌟 4 3PMKnicks lead the series 3-1 and are ONE WIN AWAY from the Eastern Conference Finals. pic.twitter.com/zPn0Q2yFRh
— NBA (@NBA) May 13, 2025
Können die Celtics (voraussichtlich) ohne Tatum noch einmal zurückschlagen?
Bei den Celtics dreht sich trotz der Niederlage erst einmal alles um die Verletzung von Tatum. Sollte der Forward jetzt ausfallen, sinken die Chancen des amtierenden Champions auf ein Comeback noch mehr. Vor allem, weil er sein Team mit 42 Punkten in diesem Spiel konkurrenzfähig machte und den überragenden Brunson immer wieder kontern konnte.
Abseits von Tatum erwischten Derrick White (23 Punkte, 6–11 3PT) und Jaylen Brown (20 Punkte, 7–16 FG) einen guten Tag, Jrue Holiday (4 Punkte) und Al Horford (5 Punkte) konnten offensiv kaum Akzente setzen. Vor allem defensiv müssen die Celtics wieder eine gehörige Portion oben draufsetzen, um überhaupt noch eine Chance in dieser Serie zu haben. Die Historie macht Ihnen allerdings kaum Hoffnung. Seit 5 Jahren, hat kein Team mehr einen 1–3 Rückstand in den Playoffs gedreht.
„Wir müssen das Blatt schnell wenden und am Mittwoch gewinnen. Das ist die Devise“, sagte ein kämpferischer Celtics-Veteran Al Horford. „Als Team müssen wir uns einfach zusammenraufen, denn wir haben unseren Anführer verloren, den Mann, der uns antreibt.“ Ob die stabilen Knicks das zulassen werden, steht auf einem anderen Blatt Papier.