Die Wolves zeigen mit einer dominanten Performance, dass man sie vielleicht doch nicht so schnell abschreiben sollte. OKC muss den Abend zum Vergessen schnell hinter sich lassen.
Minnesota Timberwolves (W6) – Oklahoma City Thunder (W1) 143:101, Serie 1:2
Statement-Sieg für die Timberwolves! Im ersten Heimspiel der Serie macht Minnesota kurzen Prozess mit OKC und sichert sich Spiel 3 in historischem Ausmaß.
Die Fans im Target Center mussten gar nicht lange warten, ehe die große Party losgehen konnte. Bis zum 13:9 (7:03, Q1) wirkte die Partie ausgeglichen, dann drehten die T-Wolves so richtig auf und beendeten das 1. Viertel mit einem 21:5-Lauf. Anthony Edwards explodierte für 16 Punkte (6/8 FG, 3/5 3FG), während OKC nur noch zuschaute (5 Turnover, 6/21 FG in Q1).
„Die Führungsqualitäten haben sich in dieser Saison enorm weiterentwickelt“, lobte T-Wolves Coach Chris Finch seinen Superstar nach der Partie.
OKC’s Aussichten auch im 2. Viertel nicht besser. Der Nr.1-Seed war komplett überfordert mit der aggressiven Defense der Timberwolves und leistete sich fast mehr Ballverluste (9) als erfolgreiche Abschlüsse (12) in Halbzeit 1 (41:72). „Unsere defensive Intensität [ist der Grund]. Dass wir einander geholfen haben“, antwortete Julius Randle auf die Frage, was den Unterschied zu den ersten beiden Partien gemacht habe.
Doch auch offensiv lief es weiter blendend für die Gastgeber. Randle kehrte zurück zu alter Stärke (24 Punkte in 30 Minuten, 9/15 FG), die Bankspieler liefen heiß (29 Punkte in der 1. HZ) und sogar Rookie Terrence Shannon Jr. (15 Punkte, 5/8 FG, 13 Minuten) sorgte für frischen Wind in seinen ersten nennenswerten Playoff-Minuten vor der Pause. „TJ kam rein und hat uns ultimative Energie gegeben. Da kann man sich nicht mehr wünschen“, sagte Anthony Edwards stolz über die Leistung des Jungspielers.
Nach dem Pausenpfiff bäumte sich OKC noch einmal kurz auf (11:2-Lauf) und rief allen in Erinnerung, dass sie dieses Jahr schon einmal ein Monster-Comeback geschafft hatten (-29 gegen Memphis). Beim Stand von 52:74 war dann aber wieder Schluss mit der Aufholjagd, Minny antwortete seinerseits mit einem 20:4-Zwischenspurt, der die Partie bereits vor dem Schlussviertel entschied (107:70).
Ein Abend zum Vergessen für OKC
Auf der anderen Seite müssen die Thunder probieren, Spiel 3 so schnell wie möglich abzuhaken. Das Team um MVP Shai Gilgeous-Alexander agierte zahnlos und erinnerte so gar nicht an die frenetische Truppe aus den ersten beiden Spielen.
„Wir hatten keine Energie und waren nicht fokussiert“, konstatierte SGA ernüchtert. Der Kanadier führte sein Team mit gerade mal 14 Punkten im Scoring an und konnte sein Spiel nicht wie gewohnt aufziehen (4/13 FG, 4 TO).
Es war aber die Defensivleistung der Thunder, die Coach Mark Daigneault immer wieder Sorgenfalten bereitete. Die Schiedsrichter fuhren zwar eine härtere Linie in Spiel 3 und Minnesota traf nach Belieben von Downtown (20/40 3FG). Nichtsdestotrotz war von der aggressiven Verteidigung gegen Ball fast nichts zu sehen, sogar Rudy Gobert kam zu einfachen Abschlüssen am Korb, ein Novum in der Serie.
„Sie waren heute einfach das bessere Team an beiden Enden des Feldes“, gab Daigneault nach dem Spiel zu.
„Wir werden uns alles anschauen, wo wir uns verbessern können, weil uns das wirklich wichtig ist“, gab sich zumindest Center Chet Holmgren zuversichtlich nach der Klatsche.
Spiel 4 der Serie findet Montagnacht (2:30 Uhr) in Minneapolis statt.