Im Kampf um den Gruppensieg erleben die DFB-Frauen einen ganz bitteren Abend. Bei der Mannschaft herrscht Frust, aber auch Zweckoptimismus. Es war die Chance auf den Gruppensieg, doch es wurde ein rabenschwarzer Abend: Im letzten Gruppenspiel der Europameisterschaft musste die deutsche Frauen-Nationalmannschaft eine bittere 1:4-Niederlage gegen Schweden einstecken. Der Gruppensieg war damit futsch und das Selbstvertrauen der Mannschaft nahm erheblichen Schaden. Im Viertelfinale wartet nun voraussichtlich Frankreich. Eine echte Topnation. In der Analyse der bitteren Pleite übten sich die Spielerinnen und Bundestrainer Christian Wück in Zweckoptimismus. Sie hoben die starke Anfangsphase hervor, in der Deutschland in der siebten Minute durch Jule Brand in Führung gegangen war und noch einige weitere Chancen herausgespielt hatte, die aber ungenutzt blieben. Ein Umstand, der von den Schwedinnen bestraft wurde. Stina Blackstenius (12. Minute) und Smilla Holmberg (34.) drehten das Spiel. Nach dem 3:1 durch Fridolina Rolfö, das durch einen von Carlotta Wamser verursachten und auch noch mit einer glatten Roten Karte bestraften Handelfmeter entstand, war das Spiel dann gelaufen. „Das ist unglaublich bitter“ „Wir sind sehr, sehr gut ins Spiel gestartet, machen dann auch das 1:0“, analysierte Klara Bühl . „Wir waren voll drin, die bessere Mannschaft, hatten noch ein paar Chancen und auf dem Niveau ist es dann entscheidend, die dann auch zu machen“, so die Flügelspielerin weiter. Dass die Chancenverwertung verbessert werden muss, sei die größte Lehre aus dem Spiel. „Wir geben das Spiel in 10-15 Minuten her. Das ist unglaublich bitter, aber die Fehler werden auf dem Niveau dann auch schnell bestraft“, kritisierte Bühl, fand dann aber auch lobende Worte für die zweite Halbzeit: „Deswegen war es am Ende ein krasser Kraftakt. Ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft, dass wir so gekämpft haben. Wir haben nur noch ein Tor zugelassen und ich glaube auch, dass uns das im weiteren Turnierverlauf noch helfen wird“, so die Bayern-Akteurin. Nun gelte es, das Spiel zu analysieren und den Blick nach vorne zu richten, mit vollem Fokus auf das Viertelfinale. Wück kritisiert Defensivverhalten Bundestrainer Wück schlug in eine ähnliche Kerbe: „Wir sind gut ins Spiel reingekommen, machen das 1:0 und verpassen es dann leider nachzulegen“, lautete auch seine Analyse. „Dann hat man die Qualität der Schweden gesehen, wir hatten keinen Zugriff mehr und spätestens mit der Roten Karte für Carlotta war das Spiel dann für uns erledigt“, so der Bundestrainer weiter. Das phasenweise desolate Defensivverhalten seiner Mannschaft bezeichnete er als „eine Aneinanderreihung von Verhaltensweisen, die nicht gut waren“ und stellte klar: „Daran müssen wir arbeiten, das wissen wir.“ Und weiter: „Das Ziel war heute nicht, vier Tore zu bekommen. Das dürfte allen klar sein.“ Dann brachte er seine Einstellung zum Spiel auf den Punkt: „Wir liegen jetzt am Boden, aber wir werden auch wieder aufstehen.“ Torfrau Ann-Katrin Berger wollte sich vor allem auf die zweite Halbzeit konzentrieren, in der das DFB-Team in Unterzahl weitestgehend gut verteidigte und nur noch ein Gegentor zuließ. „Wir haben unser letztes Hemd gegeben. Natürlich haben die Schwedinnen etwas nachgelassen, aber auch in dem Spiel hat man gesehen, vor allem in der zweiten Halbzeit, dass wir auch zu zehnt richtig gut Fußball spielen können“, sagte sie. Das mache Mut für die nächsten Spiele. „Wir sind trotzdem weiter, das ist die Hauptsache gerade“, so Berger.