Thomas Müller spielte monatelang mit gerissenem Bizeps

In einer neuen Doku spricht Thomas Müller erstmals über eine schwere, jahrelang verheimlichte Verletzung – und warum er sich gegen eine OP entschied. Thomas Müller hat bereits etliche Profijahre beim FC Bayern hinter sich – mit auffällig wenigen Ausfällen. Nun enthüllt der 35-Jährige, dass auch seine Karriere nicht ganz ohne Blessuren verlief: In einer am Freitag veröffentlichten Doku verrät der Bayern-Star, dass er 2012 einen Bizepsriss erlitt – und dennoch weiterspielte. Auslöser war ein Zweikampf mit Kölns damaligem Torhüter Michael Rensing im Mai 2012. Müller schildert in der Doku „The Original 25“: „Ich gehe da irgendwie in den Zweikampf und bin dann auf die Schulter gefallen. Ich hatte dann einige Monate Schmerzen im Bizeps und in dieser Region. Das waren so Nervenschmerzen und ich wusste nicht genau, was es ist.“ Trotz anhaltender Beschwerden spielte Müller weiter – bis er beim Basketballspielen nach dem Training erneut unglücklich stürzte: „Da bin ich mit ausgestrecktem Arm in Jérôme Boateng reingelaufen. Und auf einmal war der Schmerz weg. Da habe ich mir nichts dabei gedacht.“ Erst zwei Wochen später fiel einem Physiotherapeuten auf, dass sein Arm „komisch“ aussah. Müller erklärt: „Da ist hier quasi ein Loch, das da nicht hingehört. Der Muskel rutscht da so runter.“ Die Diagnose: Bizepssehnenriss – auch bekannt als Popeye-Syndrom. Thomas Müller: Zwei Optionen – und eine große Überraschung Müller: „Wollte nicht drei Monate ausfallen“ Trotz der Diagnose entschied sich der Weltmeister gegen eine Operation – aus Karrieregründen. „Dann wärst du drei Monate raus gewesen“, sagt er. Und weiter: „Mir war es damals viel wichtiger und mir wäre es heute wahrscheinlich auch viel wichtiger, verfügbar zu sein. Du kämpfst ja jeden Tag um deinen Platz.“ Bis heute sei die Verletzung sichtbar, schränke ihn aber kaum ein. Müller betont: „Wenn ich kein Gewichtheber werden will, habe ich nicht wirklich Nachteile. Optisch vielleicht ein bisserl.“ Nach 25 Jahren beim FC Bayern, mit 13 Meisterschaften und zwei Champions-League-Titeln, erhielt Müller keinen neuen Vertrag in München. Als Favorit auf eine Verpflichtung galt zuletzt Los Angeles FC aus der MLS. In der neuen Video-Doku „The Original 25“, die seit Freitagabend auf FC Bayern TV abrufbar ist, blickt der Rekordspieler auf seine Laufbahn beim FC Bayern zurück. Wohin es ihn nach dem Abschied aus München zieht, ließ Müller offen. Klar sei nur: Seine Fußballkarriere sei noch nicht vorbei – und Europa spiele dabei keine Rolle mehr.