Schalkes Millionentransfer Moussa Sylla hatte einen Hund. Aber offenbar wenig Interesse an dem Tier – denn das landete nun im Tierheim. Auf ungewöhnlichem Wege. Beim FC Schalke zählt Moussa Sylla zu den Leistungsträgern. Der Mittelstürmer war in der vergangenen Saison für rund 2,5 Millionen Euro vom französischen Klub FC Pau zu den „Königsblauen“ gekommen und konnte sich im Team sofort etablieren. Sein aktueller Marktwert beträgt 6 Millionen Euro – er gilt bei dem notorisch klammen Klub als heißer Verkaufskandidat. Allerdings sorgt der in Frankreich geborene Fußballer derzeit weniger mit sportlichen Leistungen für Aufsehen. Wie mehrere Medien berichten, soll der 25-jährige Zweitligastar seinen Hund zurückgelassen haben. Inzwischen landete der American Staffordshire Bullterrier auf ungewöhnlichem Wege im Essener Tierheim. Wie unter anderem die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ (WAZ) berichtet, wird gegen den Sylla wegen einer möglichen Ordnungswidrigkeit im Zusammenhang mit der Haltung eines Hundes ermittelt. Demnach habe der Profi bei seinem Wechsel von Frankreich nach Deutschland den American Staffordshire Bullterrier namens „Ghosty“ eingeführt – ohne dies jedoch bei den zuständigen Behörden zu melden. Die Hunderasse gilt als Listenhund, also als potenziell gefährliche Rasse. Wer einen solchen Hund halten will, muss strenge Auflagen erfüllen und unter anderem einen Sachkundenachweis erbringen, um eine behördliche Genehmigung zu erhalten. Dem Ordnungsamt Düsseldorf – wo der Stürmerstar seinen Wohnsitz hat – liegt ein solcher Nachweis jedoch offenbar nicht vor, wie die WAZ berichtet. Von Seiten des Vereins hieß es lediglich, man wolle nach Rücksprache mit dem Spieler erst alle offenen Fragen klären, bevor man sich äußere. Hundetrainerin: Sylla meldete sich einfach nicht mehr Dafür zitiert die Zeitung jedoch das Tierheim Essen, wo der Hund inzwischen in Notobhut genommen wurde. Demnach fehlten bei dem Tier notwendige Impfungen, unter anderem gegen Tollwut, zudem liege auch der Impfpass nicht vor. Abgegeben hat den Hund eine Mühlheimer Hundetrainerin, die für den Schalke-Stürmer auf das Tier aufgepasst hatte. Die Frau schildert gegenüber der Zeitung, dass sie sich im vergangenen Jahr zum Teil „wochenlang“ um“Ghosty“ habe kümmern müssen – wofür Sylla ihr ein Entgelt gezahlt habe. Irgendwann hätte Syllas Ehefrau dann aber nicht mehr auf ihre Nachrichten reagiert, die Hundehalter brachen demnach den Kontakt einfach ab und es sei ihr nichts anderes übrig geblieben, als den Hund im Tierheim abzugeben. Elke Esser-Weckmann, Vorsitzende des Essener Tierschutzvereins, spricht von einer „Missachtung“ des Hundes. Sie findet das Verhalten des Schalke-Stars „unverantwortlich“, wie sie der WAZ sagte. „Wir reden hier nicht von einem Geringverdiener“ Die Mühlheimer Hundetrainerin wiederum wandte sich an einen Mitarbeiter des FC Schalke, nachdem sie den Hund Anfang Juni im Düsseldorfer Privathaus der Syllas abgeholt und dann einen Monat lang nichts mehr von der Familie des Profis gehört hatte. Der Schalke-Mitarbeiter ließ per Sprachnachricht ausrichten, dass Sylla „leider Gottes „keine Verwendung mehr“ für den Hund habe. Die Hundetrainerin reagiert auf den Vorgang mit Unverständnis. Sie gibt angesichts des Top-Gehalts, das der Profi beim Zweitligisten verdient, zu bedenken: „Wir reden hier nicht von einem Geringverdiener. Er sollte sich bewusst sein, dass jetzt die Allgemeinheit für seinen Hund aufkommen muss.“ Das Tierheim Essen hofft unterdessen, dass sich bald ein neuer Besitzer für den dreijährigen Rüden findet, den die Betreuer als „sehr freundliches, fröhliches Tier“ beschreiben. Und zwar einen Hundehalter, der ein ernsthaftes Interesse am Wohlergehen des Tieres hat.