Sein Transfer hing am seidenen Faden. Vor dem Duell mit seinem Ex-Klub erklärte Nicolas Jackson, warum er zu keinem anderen Verein als zum FC Bayern wollte. Es war wohl einer der spätesten Transfers, die der FC Bayern vor der Schließung des Transferfensters je getätigt hat. Dabei sah es Wochen zuvor nach einem schnellen Abschluss aus. Doch der Wechsel von Nicolas Jackson vom FC Chelsea zum FC Bayern entwickelte sich zu einem echten Transfer-Poker. Rund zweieinhalb Wochen vor Transferschluss schien der Leih-Deal laut „Sport Bild“ bereits fix, als die Münchner beim Auswärtsspiel in Augsburg antraten. Dann verletzte sich Chelseas Liam Delap am Oberschenkel – und der Wechsel drohte zu scheitern. Bundesliga & Nationalmannschaft: Sie können nur eins gemeinsam – scheitern Serhou Guirassy: Kuriose Trikotpanne bei BVB-Star Der FC Chelsea zog deswegen die Freigabe für Jacksons Medizincheck zurück. Am Sonntag, einem Tag vor dem Ende der Transferperiode, war die Einigung zunächst vom Tisch. Doch die Londoner fanden eine Lösung: Am Abend holten sie den 19-jährigen Marc Guiu vorzeitig von dessen Leihe aus Sunderland zurück. Damit war der Weg für Jackson wieder frei. Am späten Montagabend kam es schließlich zur Einigung mit dem deutschen Rekordmeister. „Wenn Bayern anruft, denkst du nicht zweimal nach“ Auffällig dabei war, dass der 24-jährige Jackson unbedingt zu den Bayern wollte, obwohl unter anderem auch Englands Meister Liverpool an ihm interessiert gewesen sein soll. Bester Beleg: Für die einjährige Leihe zahlt der FC Bayern 16,5 Millionen Euro – davon übernimmt Jackson selbst rund drei Millionen aus eigener Tasche, wie Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß zuletzt in der Fußball-Talkshow „Doppelpass“ verraten hat. Im Gespräch mit der „Sport Bild“ erklärte der Senegalese nun, warum für ihn kein anderer Verein infrage kam: „Wenn Bayern anruft und sagt, dass sie dich wollen, denkst du nicht zweimal nach“, sagte der Stürmer. Bereits nach den ersten Gesprächen mit Sportvorstand Max Eberl und besonders mit Trainer Vincent Kompany sei er überzeugt gewesen: „Ich hatte vom allerersten Anruf an eine besondere Verbindung zum Trainer gespürt. Er zeigte mir, dass er mich wirklich in seinem Projekt haben wollte.“ Der Angreifer war begeistert: „Es geht um mehr als Fußball. Es ist menschlich. Diese Haltung, dieser Respekt und diese Klarheit haben wirklich den Unterschied gemacht. Sie spielten eine entscheidende Rolle in meiner Entscheidung.“ Schnelles Wiedersehen mit den Ex-Kollegen Jackson selbst kann sich deswegen auch eine langfristige Zukunft beim FC Bayern vorstellen – gerade „mit all den fantastischen Spielern, die schon hier sind“. Die Münchner haben zwar eine Kaufpflicht über 65 Millionen Euro für Jackson, doch die greift erst nach 40 Einsätzen in der Startelf. Die wird er bei der großen Konkurrenz im Kader nur schwer erreichen können. Doch darüber will sich Jackson zu einem späteren Zeitpunkt in der Saison Gedanken machen. Jetzt kommt es erst einmal zum schnellen Wiedersehen mit seinen Ex-Kollegen, wenn der FC Bayern am Mittwoch zum Champions-League-Auftakt auf die „Blues“ trifft (21 Uhr im t-online-Liveticker ). Mit ihnen gewann Jackson im Sommer noch die Conference League und Klub-WM. „Es ist natürlich etwas Besonderes, meine Freunde gleich wiederzusehen. Ich freue mich sehr“, sagt der Torjäger, der wohl zunächst auf der Bank Platz nehmen wird.