Er musste lange vorn allein laufen und kam als Erster beim Marathon in Berlin im Ziel an: Sabastian Sawe. Berlin erlebte am Sonntag einen heißen Marathon – und das spürten auch die Favoriten. Der Kenianer Sabastian Sawe setzte sich bei der 51. Auflage durch und gewann in 2:02:16 Stunden. Damit blieb der 30-Jährige jedoch deutlich über dem Weltrekord. Auf der zweiten Hälfte des Rennens machten Sawe die äußeren Bedingungen zu schaffen. Bei schwülem Wetter und Temperaturen von bis zu 23 Grad waren die 42,195 Kilometer selbst für die Weltklasse-Läufer eine enorme Belastung. Leichtathletik-WM: Sprinterin muss im Rollstuhl abtransportiert werden Rad-Star macht ihr einen Antrag: Olympiasiegerin ist verlobt An die Bestmarken seiner Landsleute kam Sawe nicht heran. Eliud Kipchoge hatte vor drei Jahren in Berlin mit 2:01:09 Stunden den damaligen Weltrekord aufgestellt. 2023 unterbot Kelvin Kiptum diese Zeit in Chicago mit 2:00:35 Stunden – ehe er im Februar 2024 bei einem Autounfall tödlich verunglückte. „Man kann natürlich nichts am Wetter ändern“ Letztlich blieb Sawe auch knapp über seiner eigenen Bestzeit, steigerte aber seine eigene Weltjahresbestleistung vom Erfolg in London. Für seinen Sieg und als Bonus für seine Zeit erhält er insgesamt 60.000 Euro. „Ich freue mich einfach sehr, das war eine tolle Performance“, sagte Sawe bei RTL. „Man kann natürlich nichts am Wetter ändern.“ Zweiter wurde überraschend mit fast vier Minuten Rückstand der Japaner Akira Akasaki (2:06:15) vor dem Äthiopier Chimdessa Debele (2:06:57). Bester Deutscher war der nicht für die Leichtathletik-WM in Tokio nominierte Hendrik Pfeiffer als Achter. In 2:09:14 Minuten verpasste Pfeiffer allerdings die angepeilte Marke von 2:07 Stunden. Insgesamt hatten sich 55.146 Läuferinnen und Läufer für das Rennen angemeldet. Schon unmittelbar nach dem Startsignal, das Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) gab, setzten sich Sawe, Vorjahressieger Milkesa Mengesha aus Äthiopien und Gabriel Geay aus Tansania vom Rest des Feldes ab. Mit 18 Grad war es bereits beim Start um 9.15 Uhr schon recht warm, dazu kam eine Luftfeuchtigkeit von rund 80 Prozent. Dennoch waren die Tempomacher im Weltrekordtempo unterwegs. Die Halbmarathon-Marke passierte der längst allein führende Sawe zusammen mit zwei verbliebenen Tempomachern wie geplant in 1:00:15 Stunden. Schon nach 23 Kilometern war Sawe dann aber auf sich allein gestellt.