Die Frage, ob Manuel Neuer doch noch mal ins DFB-Team zurückkehren soll, ist weiter sehr präsent. Der Bundestrainer wird sich das genau überlegen müssen. Nach der Heim-EM 2024 war für Manuel Neuer Schluss. Er verabschiedete sich aus der deutschen Nationalmannschaft, nach vielen Erfolgen und insgesamt 14 Jahren als Nummer eins im Tor. Das ist jetzt mehr als ein Jahr her, und dennoch ist Neuer weiter so präsent in vielen Diskussionen und den Köpfen von Experten und Fans, als würde er weiterhin zum aktuellen Kader der DFB-Elf gehören. Die immer lauter werdenden Forderungen: Neuer muss zurückkommen – und bei der WM im kommenden Sommer im Tor stehen. Was er selbst für sich noch ausschließt, zumindest momentan. Das hat nur eins zur Folge: Bundestrainer Julian Nagelsmann hat ein Neuer-Problem. Kein gewolltes Problem, aber eines, das ihn die nächsten Monate weiter begleiten und am Ende vor eine schwierige Entscheidung stellen wird. Dass Manuel Neuer weiter zu den besten Torhütern der Welt gehört, steht außer Frage. Seine Werte in dieser Saison sind überragend. In acht Pflichtspielen hat er nur fünf Gegentore kassiert, 74 Prozent aller auf sein Tor kommenden Bälle abgewehrt. Dass Neuer inzwischen 39 Jahre alt ist, merkt man ihm trotz seiner immer wieder auftretenden Verletzungsprobleme kaum an. Es gäbe also genug Gründe, ihn in die Nationalmannschaft zurückzuholen. Noch schließt Julian Nagelsmann das aber aus. Das hat einen einfachen Grund: Er setzt all sein Vertrauen in seine klar erklärte Nummer eins, Marc-André ter Stegen . Der ist allerdings momentan verletzt und fällt noch bis Ende des Jahres aus. Wann er zurück auf den Platz kann, ist die große Frage. Auch, ob es bis zur WM reicht, weiß niemand. Denn dafür müsste er spielen, und das ist bei seinem jetzigen Klub, dem FC Barcelona , nach den Querelen der letzten Monate kaum vorstellbar. Ein Dilemma Für die kommenden Spiele ist das Duo Oliver Baumann und Alexander Nübel gesetzt. Dazu kommen Finn Dahmen und Noah Atubolu auf den weiteren Plätzen. Vertraut Nagelsmann ihnen, wird die Neuer-Diskussion nicht enden. Denkt er noch einmal um und holt Neuer zurück, werden Kritiker sagen, er verbaue die Zukunft. Ein Dilemma für den Bundestrainer. Klar ist: Julian Nagelsmann rennt die Zeit davon. Spätestens im Frühjahr muss er eine Entscheidung fällen, was Manuel Neuer angeht. Und vielleicht sollte er sich dabei an seine Erfahrung mit Toni Kroos erinnern, den er kurz vor der Heim-EM aus dem Ruhestand holte, um Stabilität zurückzubringen. „Er wird uns guttun mit seiner Erfahrung und Routine“, sagte er damals. Das Zitat könnte man eins zu eins auf eine Rückkehr von Manuel Neuer übertragen. Und vielleicht wäre es der entscheidende Schritt, um Deutschlands Chancen bei der WM 2026 zu erhöhen.